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01.02.2006

Der Countdown läuft

Noch bis zum April diesen Jahres läuft eine groß angelegte Unterschriftenaktion für den europaweiten Atomausstieg. Umweltschutzverbände aus ganz Europa haben sich zum Ziel gesetzt, bis zum 26. April 2006, wenn sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 20sten Mal jährt, eine Million Unterschriften gegen Atomenergie zusammenzubringen. Initiiert wurde die Kampagne ...

... von Sortir du Nucleaire (Frankreich), Atomstopp (Österreich), WISE (Niederlande) und Women for Peace (Finnland). Mehr als 150 europäische Organisationen, darunter der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland BUND und Pax Christi, unterstützen sie aktiv. „Die Zahl eine Million basiert auf Artikel I-47 im Entwurf der europäischen Verfassung“, so die Initiatoren, „der besagt, dass eine Million Bürgerinnen und Bürger aus einer erheblichen Anzahl von Mitgliedsstaaten ... die Kommission auffordern können, geeignete Vorschläge zu unterbreiten, ... um die Verfassung umzusetzen.“

Ziel der Aktion ist also vor allem die deutliche Stellungnahme möglichst vieler Europäerinnen und Europäer gegen den weiteren Ausbau oder die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. Noch immer wird behauptet, Atomkraft sei eine „sichere Energie“. Gerade die in jüngster Zeit in Deutschland wieder aufgeflammte Diskussion um den Atomausstieg, aber auch konkrete AKW-Neubaupläne in Frankreich oder Finnland, zeigten nach Ansicht der Initiatoren, dass aus der bisher größten Reaktorkatastrophe in Tschernobyl nicht wirklich Konsequenzen gezogen wurden. Nach wie vor leiste sich die Europäische Union mit EURATOM eine Organisation, die über „überdimensionierte Forschungsförderung“ verfüge und günstige Kredite für AKW-Neubauten vergebe.

Gefordert wird stattdessen die Abkehr von der Atomenergie. Der Atomausstieg solle so schnell wie möglich beginnen, jeder Staat der Europäischen Union, der Atomkraftwerke betreibt, solle einen Ausstiegsplan vorlegen. Darüber hinaus soll die EU und ihre Mitgliedsstaaten ein „umfassendes europäisches Investitionsprogramm für Energieeffizienz und die Entwicklung Erneuerbarer Energien“ erarbeiten und umsetzen, fordern die beteiligten Organisationen. Die gesammelten Unterschriften werden dann in Brüssel den verantwortlichen Politikern „öffentlichkeitswirksam“ übergeben.

Weitere Informationen: www.atomstopp.de
Unterschriftenlisten können beim BUND (www.bund.net) heruntergeladen und auch an den 
BUND, Thorben Becker, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin zurückgesandt werden. 

Quelle: BUND

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de


  

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