Im solarportal24-Linkverzeichnis finden Sie schnell, einfach und kostenlos kompetente Ansprechpartner/innen für Ihre Fragen rund ums Thema Solarenergie, Erneuerbare Energien und mehr.
Architekten (22)
Berater (61)
Energieagenturen (9)
Finanzierung (17)
Forschung & Entwicklung (3)
Fort- und Weiterbildung (3)
Großhändler (54)
Handwerker (207)
Händler (69)
Komplettlösungen (22)
Medien (7)
Montagegestelle (7)
Planer (42)
private Solarseiten (15)
Solarhersteller (64)
Solarversicherungen (15)
Verbände/Vereine (13)
Versandhandel (15)
Ökologisch Bauen (12)
Mitmachen
Login / Eintrag ändern


Zurück zu den Nachrichten... Diesen Artikel ausdrucken
16.01.2006

Anspruch und Wirklichkeit

„Energieeinsparprogramm“ lautet eines der Schlagworte aus der jüngsten Klausur der Bundesregierung im brandenburgischen Genshagen. „Energieeffizienz“ hat sich dieselbige ins Koalitionsprogramm geschrieben. Ein „riesiges Potenzial zur wirtschaftlichen Einsparung von Energie“ sieht die CDU/SPD-Koalition in der „Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden, Geräten, Fahrzeugen, Kraftwerken und Industrieanlagen“. Doch wie sieht die Realität aus?

Laut einer Studie der KfW-Förderbank zu „Hemmnissen und Erfolgsfaktoren von Energieeffizienz in Unternehmen“ können rund 34 Prozent der befragten Unternehmen in ihren Betrieben überhaupt kein Energieeinsparpotenzial erkennen, knapp 40 Prozent schätzen ihr Energieeinsparpotenzial auf unter 10 Prozent. Zudem glauben viele Unternehmen, dass sie für entsprechende Maßnahmen nicht die nötigen Geldmittel hätten, bzw. diese für andere Investitionen benötigten.

Bis zu 20 Prozent schätzen dagegen Energiesparberater die Energieeinsparpotenziale kleinerer und mittlerer Betriebe. Ein Faktor, der möglicherweise zukünftig nicht mehr so unbeachtet bleiben kann und wird. Klagt die Industrie doch bereits jetzt über die derzeit hohen Strom und Gaspreise in Deutschland. Nach Meinung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) verzerren diese den europäischen und weltweiten Wettbewerb. So verweist der IW-Energieexperte Hubertus Bardt gegenüber dpa darauf, dass die Preise in Deutschland eben auch wegen Öko- und Stromsteuer eher „sehr weit oben auf der Preisskala angesiedelt“ sind.

Dennoch: So richtig willig scheint die Industrie beim Thema Kostensenkung durch Energieeinsparung nicht zu sein. Im Gegenteil. Erst im Dezember letzten Jahres veröffentlichte die Deutsche Umwelthilfe e. V. den Entwurf eines Strategiepapiers des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Darin forderte die Mehrheit der beteiligten Verbände und Unternehmen sogar die Abkehr vom Kyoto-Protokoll und wandte sich außerdem gegen jede deutsche oder europäische Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz. Statt nach Einsparpotenzialen zu suchen, werden also die Rahmenbedingungen in Frage gestellt.

In weiten Teilen der Industrie wird Klimaschutz demnach in erster Linie immer noch als Hemmnis gesehen. Ungeachtet der bereits jetzt spürbaren Klimaveränderungen und der Kosten, die schon heute daraus entstehen. Die CDU/SPD-Regierung dagegen äußert zumindest in ihrem Koalitionsvertrag, dass sie weiterhin eine führende Rolle im Klimaschutz wahrnehmen wolle. Man werde das nationale Klimaschutzprogramm weiter entwickeln und sogar zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um das deutsche Kyoto-Ziel für 2008 bis 2012 zu erreichen. Und: Man wolle eine „Partnerschaft für Klima und Innovation mit der deutschen Wirtschaft und gesellschaftlichen Gruppen anstoßen“, um gerade auch für den Mittelstand weltweit Zukunftsmärkte zu erschließen.

Wir dürfen gespannt sein, wie und ob sich Regierung und Industrie näher kommen in ihren unterschiedlichen Ansprüchen. Der effiziente Umgang mit Energie jedenfalls ist schon längst nicht mehr nur eine Frage des Klimaschutzes. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) sieht darin auch eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts und verweist auf eine kommende EU-Richtlinie, nach der alle EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet werden, so genannte Energie-Effizienz-Aktions-Pläne (EEAP) zu erarbeiten. Darin sollen die Mitglieder die Maßnahmen definieren, die sie zur Zielerreichung – Senkung des Energieverbrauchs um 9 Prozent in 9 Jahren in allen Sektoren – notwendig sind.

Nicht von ungefähr war also das Thema „Energieeinsparprogramm“ ein Punkt auf der Agenda der Koalitionsklausur im brandenburgischen Genshagen.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e. V., Sonnenseite/Franz Alt, IWR

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de


  

Vorheriger Artikel:
RWE nur zu Kulanzregelung bereit
Nächster Artikel:
Alles Psychologie oder was?

Newsarchiv

Mai 2019 April 2019 März 2019 Februar 2019 Januar 2019 Dezember 2018 November 2018 Oktober 2018 September 2018 August 2018 Juli 2018 Juni 2018 Mai 2018 April 2018 März 2018 Februar 2018 Januar 2018 Dezember 2017 November 2017 Oktober 2017 September 2017 August 2017 Juli 2017 Juni 2017 Mai 2017 April 2017 März 2017 Februar 2017 Januar 2017 Dezember 2016 November 2016 Oktober 2016 September 2016 August 2016 Juli 2016 Juni 2016 Mai 2016 April 2016 März 2016 Februar 2016 Januar 2016 Dezember 2015 November 2015 Oktober 2015 September 2015 August 2015 Juli 2015 Juni 2015 Mai 2015 April 2015 März 2015 Februar 2015 Januar 2015 Dezember 2014 November 2014 Oktober 2014 September 2014 August 2014 Juli 2014 Juni 2014 Mai 2014
 



  solarportal24.de Impressum | Neue Einträge | Top Links | Top Partner | 29.03.2024 07:34
                                                                 News_V2