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27.06.2013

Energiewende bietet erhebliche Potenziale für produktive Investitionen

Deutschland entgehen durch fehlende Investitionen jedes Jahr Wachstumschancen in Höhe von mindestens 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das geht aus Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor. Insbesondere die Energiewende berge erhebliche Potenziale für das Wachstum in Deutschland. Allein dafür müssen nach DIW-Schätzung zwischen 2014 und 2020 jährlich zwischen 31 Milliarden und 38 Milliarden Euro investiert werden.

„Die deutsche Wirtschaft steht längst nicht so gut da, wie viele derzeit denken. Seit 1999 hat Deutschland einen Investitionsrückstand von rund einer Billion Euro aufgebaut und dadurch erhebliche Wachstumschancen verpasst. Wir gefährden damit die Zukunft Deutschlands als Wirtschaftsstandort und die Nachhaltigkeit unserer Wettbewerbsfähigkeit“, erklärt DIW-Präsident Marcel Fratzscher. „Die Investitionslücke muss geschlossen werden. Der gegenwärtige Zeitpunkt ist richtig dafür, der finanzielle Spielraum ist da.“

Die deutsche Investitionsquote zählt demnach zu den niedrigsten weltweit. Allein um den Durchschnitt des Euroraums zu erreichen, wären jedes Jahr zusätzliche Investitionen in Höhe von rund drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts notwendig. Das DIW Berlin schätzt den Investitionsbedarf nach eigenen Berechnungen auf rund 75 Milliarden Euro jährlich. Trotzdem zeigt sich Deutschland kurz vor der Bundestagswahl 2013 hoch zufrieden mit seiner wirtschaftlichen Situation, ist zu Recht stolz auf die gute Lage am Arbeitsmarkt, sein anziehendes Wirtschaftswachstum und darauf, so gut wie kein anderes Land in Europa durch die Krise gekommen zu sein.

Betrachtet man allerdings die Entwicklung seit 1999, gibt es viel weniger Anlass zur Freude: Die Wirtschaft ist weniger kräftig gewachsen als im europäischen Durchschnitt, die Reallöhne sind heute kaum höher als 1999, das Staatsvermögen ist geschrumpft. In vielen Bereichen ist Deutschland hinter andere europäische Volkswirtschaften zurückgefallen. Deutlich überdurchschnittlich ist die Sparquote mit aktuell fast 24 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Aber deutsche Ersparnisse wurden zu großen Teilen nicht im Inland investiert, sondern im Ausland – häufig mit Verlust: Seit 1999 haben deutsche Investoren rund 400 Milliarden Euro durch Fehlanlagen im Ausland verloren. Das Geld, das im Ausland verschwindet, fehlt im Inland für Investitionen. 

„Wenn wir die Substanz und die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft auch für künftige Generationen sichern, ein gesundes Wachstum und damit auch künftige Einkommenssteigerungen ermöglichen wollen, brauchen wir deutlich höhere Investitionen“, so Fratzscher. Sollte es gelingen, die Investitionslücke von drei Prozent des BIP in den kommenden Jahren zu schließen, würde das mittelfristig zu einem höheren Wachstumspotenzial führen: Es könnte im Jahr 2017 bei 1,6 Prozent liegen; 0,6 Prozentpunkte höher als bei anhaltend niedrigen Investitionen. Das würde auch helfen, die Staatsschulden zu reduzieren. Schon heute hat der Staat Spielraum, seine Investitionen zu erhöhen. Trotz schwachen Wirtschaftswachstums wurde im vergangenen Jahr erstmals ein kleiner Überschuss erzielt, bis zum Jahr 2017 soll er auf rund 28 Milliarden Euro jährlich steigen. „Gleichzeitig sind die Finanzierungskosten für den Staat derzeit niedrig wie nie. Das verschafft Handlungsmöglichkeiten, ohne die Einnahmen- oder Ausgabenseite zwingend ändern zu müssen“, so die Einschätzung der Berliner Wirtschaftsforscherinnen und -forscher. Auch die Schuldenbremse ändere daran nichts. 

Um die privaten Investitionen zu steigern, müssen vor allem die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Etwa zum Gelingen der Energiewende, für das nach DIW-Schätzung zwischen 2014 und 2020 jährlich zwischen 31 Milliarden und 38 Milliarden Euro in den Bereichen Erneuerbare Energien, Netze, Systemintegration und energetische Gebäudesanierung privatwirtschaftlich investiert werden müssen. „Um Privatleute und Unternehmen an Bord zu holen, muss man ihnen vor allem verlässliche Investitionsbedingungen bieten“, sagt DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert. Sie betont: „Die für die Energiewende erforderlichen hohen Investitionen haben eindeutig eine positive gesamtwirtschaftliche Wirkung.“ 

Der DIW-Klimaexperte Karsten Neuhoff ergänzt: „Diskussionen wie über die Abschaffung oder rückwirkende Veränderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sind schädlich. Sie schrecken Investoren ab“. Er ist sich sicher: „Das Kapital ist da, es muss nur seinen Weg finden in die deutsche Energiewende.“ 

„Es ist dringend an der Zeit, dass Deutschland diese Investitionsschwäche angeht und den Investitionsrückstand so bald wie möglich aufholt“, so das Fazit der DIW-Expertinnen und -Experten. Stärkere private und öffentliche Investitionen würden nicht nur das Wachstum in Deutschland stärken, sondern auch einen wichtigen Wachstumsimpuls für Europa setzen. „Das stellt den besten Beitrag dar, den Deutschland derzeit leisten kann, um seinen Nachbarn zu helfen.“ 

Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

  

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