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30.11.2012

Energiewende in Inzell

Das erste Mehrparteien Sonnenhaus steht im bayerischen Inzell: Im Sommer fertig gestellt, fuhr der solarisierte Altbau in den vergangenen Monaten die „Sonnenernte“ ein, die seine Bewohnerinnen und Bewohner durch den Winter bringen wird. Bei ausreichend Sonnenschein – und davon gibt es im Chiemgau genug - heizt die Sonne den Solartank des Hauses auf 90°C. Seine Größe ist ausreichend, um das Haus über Tage und Wochen mit Wärme für Heizung und Warmwasser zu versorgen.

Für den restlichen Bedarf kommt der heimische Rohstoff Holz zum Einsatz. Insgesamt liegt der Primärenergiebedarf des Mehrfamilienhauses bei 22,6 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Der zu einem Sonnenhaus sanierte Altbau unterschreitet die von der Energieeinspar-Verordnung zugelassenen Grenzwerte um das dreifache. 

Über 70 Prozent des gesamten Jahreswärmebedarfs deckt das Haus in Inzell zukünftig über seine solarthermische Anlage mit dem kostenfreien Rohstoff Sonne Das ursprüngliche Haus entstand im Jahr 1959; in Zeiten also, als Heizöl für rund 20 Pfenning (0,10 Euro) pro Liter zu haben war. Ein Preis, der sich bis heute annähernd verzehnfacht hat. „Höchste Zeit also, die Ölheizung in dem Haus durch etwas Sinnvolleres zu ersetzen“, meint Helga Meinel, verantwortliche Architektin und Vorstand des Sonnenhaus Instituts. „Und was liegt hier in der Region bei 700 Metern über Meeresniveau näher als die Sonne?“ 

Die Bauherrinnen und -herren entschlossen sich zu einer energetischen Sanierung nach den Standards des Sonnenhaus Instituts. Dazu wurden insgesamt 48 Quadratmeter Kollektorfläche angebracht. Um den lokalen Bauvorschriften Genüge zu tun, die traditionell flach geneigte Dächer vorschreibt, wurden die Kollektoren auf dem Dach mit einer Neigung von 45 Grad aufgeständert. Zusätzlich, um die Sonneneinstrahlung vor allem in den Wintermonaten optimal zu nutzen, plante die Architektin zusätzlich Fassadenkollektoren.

„Senkrechte Kollektorflächen bringen vor allem im Winter, wenn die Sonne tief steht, einen optimalen Ertrag. Und da wir im Chiemgau nicht nur viel Sonne sondern mitunter große Mengen Schnee haben, garantieren sie auch dann eine hohe Sonnenernte, wenn das Dach voll Schnee sein sollte“, erläutert Meinel ihr Konzept.

Die Kollektoren sammeln die Sonnenwärme, die anschließend in einem 8.200 Kubikmeter großen, zentralen Pufferspeicher eingelagert wird. Heizkörper wie Fußbodenheizung geben die Wärme bedarfsgerecht und individuell regelbar in die einzelnen Räume ab.

Im Zuge der Sanierung bauten die Eigentümerinnen und Eigentümer außerdem das Dachgeschoss aus, so dass heute vier Wohneinheiten auf einer Gesamtfläche von 284 Quadratmetern von der behaglichen Sonnenwärme profitieren. Reicht diese in den sonnenärmsten Monaten zum Heizen nicht aus, ergänzt ein 50kW Stückholz-Ofen die thermische Solaranlage. Er gibt 90 Prozent seiner Leistung direkt an den Speicher ab.

„Sonne und Holz ergänzen sich optimal“, weiß Meinel. „Die Bewohnerinnen und Bewohner decken mit dieser Kombination ihren Wärmebedarf über das gesamte Jahr hinweg mit regenerativen Energien. Nach unseren vorsichtigen Berechnungen werden alle vier Parteien zusammen mit rund sechs Ster Holz jährlich ihr ganzes Haus behaglich und komfortabel heizen.“ Preissteigerungen bei Heizöl oder Gas brauchen die Bewohnerinnen und Bewohner zukünftig nicht mehr zu kümmern. 

Über diese Einsparungen hinaus kommt Bauherrinnen und -herren eines solchen Projektes seit August eine höhere Förderung über das so genannte Marktanreizprogramm zu gute. Anlagen dieser Größenordnung werden mit rund 4.300 Euro bezuschusst zuzüglich dem so genannten Kesselaustausch-Bonus von weiteren 500 Euro.

„Insbesondere die Erhöhung der förderfähigen Kollektorfläche auf eine Größe von bis 100m², statt der bisherigen Obergrenze von 40m², wirkt sich positiv für Sonnenhäuser aus“, erläutert Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus Instituts. „So werden zukünftig energetische Sanierungen von Einfamilien- und der Bau von Mehrfamilien-Sonnenhäusern interessant, die Sonnenwärme über die Bereitung von Warmwasser hinaus außerdem zum Heizen nutzen möchten und daher eine größere Kollektorfläche benötigen.“ 

Relevant sind darüber hinaus die Förderkredite der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), die für energetische Sanierungen einen Tilgungszuschuss von bis zu 30 Prozent gewähren.

Quelle: Sonnenhaus Institut e.V.

  

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