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07.12.2009 |
„Hohe Zubauzahlen Beleg dafür, wie sehr Photovoltaik bislang unterschätzt wurde“
Jährlich erhebt die Fachzeitschrift PHOTON die Anzahl der in Deutschland neu installierten Photovoltaik Anlagen. 2008 wurden demnach mindestens 1.933 MW neu installiert (2007: 1.244 MW). Der Zubau sei damit deutlich stärker gewesen als prognostiziert worden war. Für 2009 geht PHOTON von einem Zubau zwischen 3.000 und 4.000 MW aus – ebenfalls weit mehr als die bislang bekannten Zahlen der Bundesnetzagentur vermuten lassen.
Die von Photon ermittelten Daten lägen deutlich über den bisherigen Prognosen, teilt die Fachzeitschrift in einer Pressemeldung mit. So sei die vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebene „Leitstudie 2008“ noch von einem Zubau von 1.250 Megawatt im Jahr 2008 ausgegangen. Für 2009 wurde ein Zubau von 1.300 Megawatt erwartet. Diese Prognose liegt nach Erhebungen von Photon bei weitem zu niedrig, wie bereits die im Oktober von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Zahlen aus dem so genannten Anlagenregister zeigten: Demnach wurden von Januar bis September 2009 bereits knapp 1.500 Megawatt neu ans Netz gebracht.
Auf Basis einer Stichprobe unter 119 Netzbetreibern sowie Informationen von Wechselrichterherstellern geht Photon jedoch davon aus, dass auch diese Statistik die tatsächlichen Verhältnisse nicht korrekt abbildet. Das Solarstrom-Magazin schätzt die Gesamtleistung der von Januar bis Dezember 2009 in Deutschland neu installierten Photovoltaik Anlagen vielmehr auf 3.000 bis 4.000 Megawatt. Die insgesamt in Deutschland installierte Leistung könnte damit zum Jahresende die Marke von zehn Gigawatt erreichen. Die Stromproduktion aus diesen Anlagen - rund zehn Terawattstunden - entspricht einem Atomkraftwerk wie Biblis A. Solarstrom dürfte damit im nächsten Jahr bereits knapp zwei Prozent des deutschen Stromverbrauchs decken.
Photon-Chefredakteurin Anne Kreutzmann: „Die hohen Zubauzahlen sind ein Beleg dafür, wie sehr die Photovoltaik bislang unterschätzt wurde. Doch damit Solarstrom nennenswert gegen die Klimakatastrophe wirkt, muss der Zubau noch schneller vorangehen und eher bei zehn Gigawatt pro Jahr liegen.“ Um solch hohe Raten zu ermöglichen, sollte die Einspeisevergütung für Solarstrom deshalb nach Ansicht von Photon stärker als geplant gesenkt werden: „Die Herstellungskosten für Solarmodule sind aufgrund der Massenproduktion inzwischen sehr niedrig. Angesichts der Klimakatastrophe sollten wir Solarstrom nicht künstlich teuer halten, denn dies würde bei den benötigten hohen Zubauzahlen seine gesellschaftliche Akzeptanz gefährden.“
Photon erhebt jährlich bei den Betreibern von lokalen Stromnetzen, wie viel Solarstromleistung in ihrem Einzugsgebiet im jeweiligen Vorjahr neu angeschlossen wurde. Für 2008 erfasst diese Photon-Netzbetreiberstatistik die 850 deutschen Netzbetreiber nahezu komplett, lediglich von zwölf Unternehmen liegen keine Daten vor.
Hintergrunddaten zu den Zubauzahlen, u.a. mit Aufteilung nach Bundesländern
Quelle: PHOTON Europe GmbH
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