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14.09.2007

Grünbuch Klimawandel in Berlin diskutiert

„Hochwasser in Großbritannien, starke Trockenheit in Südeuropa, Waldbrände in Griechenland und zunehmende Sturmschäden etwa in Deutschland sind Zeichen für das, was in Zukunft noch stärker auf uns zukommen wird, wenn wir nicht zügig handeln“, so der Generaldirektor der Generaldirektion Umwelt in der EU-Kommission, Morgens Peter Carl. Welche Anpassungsstrategien die EU unternehmen muss, um die negativen Folgen der Erderwärmung für Menschen, Wirtschaft und Umwelt abzuwenden, diskutierten diese Woche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Europäischen Haus in Berlin.

Europa muss seine Treibhausgasemissionen drastisch verringern. Darüber hinaus aber müssen Maßnahmen zur Anpassung an die Klimaänderungen und die negativen Folgen der Erderwärmung für Menschen, Wirtschaft und Umwelt getroffen werden. Das ist die Hauptbotschaft des Grünbuchs, das die EU-Kommission am 29. Juni veröffentlicht und damit eine breite öffentliche Debatte angeheizt hat.

„Optionen für Maßnahmen der EU“ diskutierten diese Woche auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Europäischen Haus in Berlin. Morgens Peter Carl, Generaldirektor der Generaldirektion Umwelt in der EU-Kommission, verwies dabei insbesondere auf die enormen Folgekosten für Europa: „Wenn die EU und ihre Mitgliedstaaten eine kohärente Strategie nicht im voraus planen, könnten wir gezwungen sein, auf die immer häufiger vorkommenden Krisenfälle und Katastrophen mit überstürzten und unvorhergesehenen Anpassungsmaßnahmen zu reagieren, was sich als sehr viel kostspieliger erweisen würde.“

Im Mittelpunkt der europäischen Dimension im Kampf gegen den Klimawandel sieht Carl daher dringende Anpassungsmaßnahmen: „Anpassungsmaßnahmen an einen unvermeidbaren Klimawandel sind ein Muss für Europa. Effiziente Anpassungsmaßnahmen senken zudem die Folgekosten der Klimaerwärmung. Der Klimawandel macht an keiner Landesgrenze in Europa halt. Daher brauchen wir dringend einen grenzüberschreitenden Klimaschutz. Die EU spielt eine große Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel hier besteht ein europäischer Koordinierungsbedarf.“

Die EU hat sich darauf verpflichtet, den Treibhausgasausstoß bis 2020 um mindestens 20 Prozent zu senken. Ziel der EU ist es, die Erderwärmung auf höchstens 2 Grad Celcius über dem vorindustriellen Stand zu begrenzen. Bereits heute kämpfen viele Teile der Welt mit den negativen Folgen des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur um 0,76 Grad Celcius. Aktuelle Trends deuten darauf hin, dass sich die Erde in diesem Jahrhundert um weitere 1,8 bis 4 Grad Celcius erwärmen wird. Eine Erwärmung von 2 Grad Celcius wird spürbare Folgen haben, auch in Europa, wo die Temperaturen bereits im letzten Jahrhundert um fast 1 Grad Celcius gestiegen sind.

Das Grünbuch legt hier vier Schwerpunkte für Anpassungsmaßnahmen vor, darunter ein frühzeitiges Handeln zur Entwicklung von Anpassungsstrategien in Bereichen, in denen die vorhandene Wissensbasis ausreicht. Zudem sieht es die Einbeziehung der globalen Anpassungserfordernisse in die Außenbeziehungen der EU vor die Schließung der Wissenslücken im Bereich der Anpassung durch Forschung auf EU-Ebene und Informationsaustausch sowie schließlich das Einsetzen einer europäischen Beratergruppe für Anpassungsfragen zur Prüfung koordinierter Strategien und Aktionen. Die Antworten im Rahmen der öffentlichen Konsultation, die bis 30. November läuft, werden bei der Erarbeitung einer Mitteilung über die Anpassung an den Klimawandel eine große Rolle spielen, die die EU-Kommission bis Ende 2008 vorlegen will. 

Alle Informationen und das vollständige Grünbuch zum Klimawandel finden sie auf der Seite der EU-Kommission

Alle Informationen zu den Klimazielen der EU und einer neuen Energiepolitik finden Sie hier.

Quelle: EU Aktuell

  

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