Artikel vom 12.04.2011, Druckdatum 25.04.2024

DESERTEC: Energiesicherheit und Klimaschutz - weltweit

Das Wüstenstrom-Konzept DESERTEC bietet einen global umsetzbaren Lösungsansatz für eine klimaschonende und zudem ungefährliche Energieversorgung – und das mit bereits heute verfügbaren Technologien: Solar- und Windkraftwerke in Wüsten stellen selbst im Falle unvorhersehbarer Katastrophen keine Gefahr für die Bevölkerung dar. Durch die weiträumige Vernetzung von vielen unterschiedlichen, teils regelbaren, regenerativen Energiequellen bietet das DESERTEC-Konzept einen besonders hohen Grad an Ausfalltoleranz und Risikostreuung.

„Die Wüsten der Erde empfangen in 6 Stunden mehr Energie von der Sonne als die Menschheit in einem Jahr verbraucht“, errechnete Dr. Gerhard Knies, Deutscher Physiker und Mitglied des Aufsichtsrates der DESERTEC Foundation. Die Schlüsseltechnologien für die Produktion und Fernübertragung von sauberem Wüstenstrom sind bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz.

Sonnenreiche Wüsten gibt es rund um die Welt. Die Nutzung von sauberem Wüstenstrom ist nach Ansicht der DESERTEC Foundation nicht nur für die Mittelmeerregion und Europa sinnvoll, sondern kann auf allen bewohnten Kontinenten der Erde umgesetzt werden. In Ostasien beispielsweise verfügen China und die Mongolei über große, für solarthermische Kraftwerke geeignete Wüstenflächen. Deren Energiepotenzial würde ausreichen, um nicht nur den eigenen Strombedarf dieser beiden Länder CO2-frei zu decken, sondern auch um Nachbarländer mitzuversorgen.

„Die aktuellen Ereignisse in Japan und das Unglück der japanischen Bevölkerung machen uns betroffen. Zu den verheerenden Folgen von Erdbeben und Tsunami kommt nun auch noch die radioaktive Strahlung. Die nukleare Notsituation rückt die Sicherheitsaspekte der Energieversorgung in den Fokus der öffentlichen Debatte. Gleichzeitig bleibt die Notwendigkeit einer schnellen weltweiten CO2-Reduktion zum Schutze des Klimas weiterhin akut“, so Katrin-Susanne Richter, Vorstand der gemeinnützigen DESERTEC Foundation.

Doch nicht nur die aktuellen Ereignisse in Japan machen das DESERTEC-Konzept so wichtig: Auch in verschiedenen arabischen Ländern wie Ägypten, Tunesien und ganz aktuell Libyen zeigen die schweren Konflikte, wie wichtig eine Verbesserung der wirtschaftlichen Perspektiven für die stark wachsende Bevölkerung in Nordafrika und dem Nahen Osten ist.

Das Wüstenstrom-Konzept DESERTEC bietet hierfür einen geeigneten Ansatz, denn es dient nicht nur dem Klimaschutz, sondern fördert insbesondere auch die sozio-ökonomische Entwicklung der Standortländer durch Wissenstransfer, Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in einem neuen, nachhaltigen Industriesektor. „Für Europa ist es auch aus sicherheitspolitischen Gründen sinnvoll, sich gerade jetzt für eine Energiekooperation im Sinne von DESERTEC zu engagieren“, erklärt Katrin-Susanne Richter.

Als eines unserer nächsten Projekte plant die DESERTEC Foundation weitere Studien, um die technische, politische und wirtschaftliche Machbarkeit von DESERTEC in verschiedenen Weltregionen und insbesondere in Ostasien nachzuweisen. Richter: „Die Mission der DESERTEC Foundation ist die schnelle globale Umsetzung von DESERTEC, denn unsere wachsende Weltbevölkerung braucht Energiesicherheit und Klimaschutz, um ihre Lebensbedingungen zu erhalten und zu verbessern.“

DESERTEC ist ein ganzheitliches Konzept, bei dem es neben Energiesicherheit und Klimaschutz auch um Trinkwassergewinnung, sozio-ökonomische Entwicklung, Sicherheitspolitik und internationale Zusammenarbeit geht. In den Wüsten der Erde kann genügend sauberer Strom erzeugt werden, um die Menschheit nachhaltig zu versorgen.

Die DESERTEC Foundation wurde am 20. Januar 2009 als gemeinnützige Stiftung gegründet, um die Umsetzung des globalen DESERTEC-Konzeptes „Sauberer Strom aus Wüsten“ weltweit voranzutreiben. Sie ist entstanden aus einem Netzwerk von Politikern, Wissenschaftlern und Ökonomen aus Europa, dem Nahen Osten und Nord-Afrika sowie dem Club of Rome, welche gemeinsam das DESERTEC-Konzept entwickelt haben.

Zusammen mit Partnern aus der Industrie- und Finanzwelt gründete die gemeinnützige DESERTEC Foundation im Oktober 2009 die Industrieinitiative Dii GmbH. Deren Aufgabe ist die Beschleunigung der Umsetzung des DESERTEC-Konzeptes in der Mittelmeerregion. Als Gesellschafterin arbeitet die DESERTEC Foundation eng mit der Dii GmbH und deren anderen Gesellschaftern und Partnern zusammen.

Quelle: DESERTEC Foundation
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