Artikel vom 23.01.2007, Druckdatum 29.03.2024

BSW: Megatrend Solares Bauen

Bereits im Jahr 2030 wird die Mehrzahl der Neubauten mit Solarenergie beheizt werden, prognostiziert der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW). Bei der Gebäudesanierung könne Solarwärme dann mehr als 70 Prozent des Energiebedarfs decken. Langfristig werde zudem rund ein Viertel des deutschen Strombedarfs aus Solaranlagen gedeckt, die in die Gebäudehülle integriert sind. Megatrend Solares Bauen.

Solarenergie kann nach Einschätzung des schweizer Bankhauses Sarasin zukünftig allein zur Einsparung von rund einem Drittel der europäischen Ölimporte beitragen. Im Mix mit anderen Erneuerbaren Energien werde zukünftig eine Vollversorgung mit heimisch verfügbaren Erneuerbaren Energien möglich, bekräftigt der BSW. „Als dezentrale Energiequelle sowie als Bau- und Gestaltungselement erfreut sich Solartechnik bei Bauherren und Architekten immer größerer Beliebtheit“, sagte BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig anlässlich der BAU 2007, die vom 15. bis 20. Januar in München stattgefunden hat.

Nach BSW-Angaben könne der Wärmebedarf neuer Gebäude schon heute zu 100 Prozent aus Solarenergie gedeckt werden. Zur wirtschaftlich optimierten Wärmevollversorgung aus Erneuerbaren Energien werde im Neubau gerne auf eine Kombination von Solar- und Bioenergie zurückgegriffen. Auch im Gebäudebestand lasse sich bei intelligenter Planung schon jetzt eine erhebliche Betriebskostensenkung erzielen.

Doch nicht nur die solaren Erträge – und damit die Einsparungen – werden höher, auch die Einsatzmöglichkeiten von Solarkomponenten steigen. „Solaranlagen lassen sich harmonisch in den Gebäudeentwurf integrieren und erfüllen alle Ansprüche an zeitgemäßes Baumaterial“, so der Architekt Peter Bachschuster. Ein von ihm zur BAU 2007 vorgestelltes Bürogebäude in Ingolstadt kommt weitgehend ohne fossile Brennstoffe aus. Harmonisch in die Fassade integrierte Dünnschicht (CIS)-Solarmodule sorgen für den kompletten Strombedarf der Wärmepumpen fürs Kühlen und Heizen des Gebäudes.

Die Markteinführung der Solarenergie wird in Deutschland durch attraktive und kalkulierbare staatliche Rahmenbedingungen begünstigt. Die Förderung von Solarwärme erfolgt durch das Marktanreizprogramm der Bundesregierung, das Anfang des Jahres noch einmal aufgestockt wurde. Der Betrieb von Solarstromanlagen ist durch die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantierte Einspeisevergütung und Vorrangregelung wirtschaftlich attraktiv. Insgesamt sind in Deutschland bereits über eine Million Solaranlagen in Betrieb. Und auch in Europa wird die Bedeutung Erneuerbarer Energien erkannt: Die EU-Kommission hatte jüngst einen Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2020 von 20 Prozent an der gesamten Energiebereitstellung empfohlen.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW)

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