Artikel vom 12.01.2007, Druckdatum 29.03.2024

Wärmegesetz „unverzichtbar“

„Solarwärme, Bioenergie und Erdwärme sind die Lösung, um weg zu kommen von teuren Energieimporten und dabei gleichzeitig umweltschädliche Klimagase zu reduzieren,“ so der Geschäftführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie, Milan Nitzschke. Aus Sicht der Verbände ist deshalb ein Wärmegesetz für Erneuerbare Energien „unverzichtbar“, um deren Ausbau massiv zu steigern. Nitzschke: „Nirgendwo sonst können so schnell und kostengünstig Öl und Gas ersetzt werden, wie im Wärmesektor.“

In der Vergangenheit hatte ein ständiges Stop-and-Go bei der Förderung einen größeren Ausbau von Wärmenutzung aus Erneuerbaren Energien verhindert. Während sich die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in den letzten 10 Jahren verdreifacht hat, stieg die Wärmenutzung im gleichen Zeitraum gerade mal um etwa 40 Prozent. Vor diesem Hintergrund sei es richtig, wenn Bundesumweltminister Sigmar Gabriel jetzt ein Gesetz vorschlage, mit dem vergleichbar dem Strombereich die Abnahme von Wärme aus Erneuerbaren Energien geregelt würde.

Carsten Körnig, BEE-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW): „Mit einem Wärmegesetz kann der Ausbau Erneuerbarer Energien massiv gesteigert werden. Das Ziel von 20 Prozent Wärme aus Erneuerbaren Energien im Jahr 2020 wird damit erreichbar.“ Außerdem könne Deutschland damit die Zielvorgaben der Europäischen Kommission bei den CO2-Einsparungen erreichen, so der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Bis 2012 könnten alleine dadurch 10 Millionen Tonnen CO2 weniger emittiert und damit auch drohende Mehrkosten des Emissionshandels abgewendet werden.

Die Investitionen, die durch ein entsprechendes Wärmegesetz in Deutschland angestoßen werden könnten, beziffert die Branche mit über 70 Milliarden Euro. Damit sei auch die Schaffung von über 50.000 Arbeitsplätzen verbunden.

Mehrkosten für die Verbraucher würden dadurch nicht entstehen. Im Gegenteil: „Erneuerbare Energien sind eine Versicherung gegen weitere Kostenbelastungen,“ so der BEE-Geschäftsführer. So würden die Kosten für Erneuerbare Energien kontinuierlich gesenkt, während die Kosten für Öl und Gas absehbar weiter steigen. Nitzschke: „Wenn das Gesetz klug ausgestaltet wird, kommt man mit dem Geld aus, das ohnehin schon im Bundeshaushalt für Wärme aus Erneuerbaren Energien vorgesehen ist. Belastungen wird es nicht geben.“ Befürchtungen vor Mehrkosten entbehrten daher jeder Grundlage. Durch die Einsparung von Energieimporten und Umwelkosten sei ein Gesetz für Wärme aus Erneuerbaren Energien stattdessen ein riesiger volkswirtschaftlicher Gewinn.

Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
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