Artikel vom 18.12.2006, Druckdatum 29.03.2024

Renommierter Klimafolgen-Forscher berät Bundesregierung

Deutschland wird ab Januar 2007 in der internationalen Klima- und Energiepolitik eine führende Rolle übernehmen. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung für die Zeit ihres G8-Vorsitzes und ihrer EU-Ratspräsidentschaft Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und einer der renommiertesten Klimaforscher weltweit, um Beratung gebeten.

Hans Joachim Schellnhuber wird die Bundesregierung in allen Fragen des Klimawandels und der internationalen Klimapolitik beraten. Der international hoch angesehene Wissenschaftler gilt als Pionier der integrativen Klimaforschung, die den Klimawandel in all seinen Facetten – ökologisch, sozial und ökonomisch – untersucht. Schellnhuber war einer der allerersten, die gefordert haben, die Klimaerwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen, um schwere gesellschaftliche Verwerfungen zu vermeiden.

„Auf Deutschland lastet durch seinen Doppel-Vorsitz bei G8 und EU eine große historische Verantwortung“, sagte Schellnhuber bei seiner Einführung am 1. Dezember. Noch könne man Einfluss darauf nehmen, wie es um unsere Lebensgrundlagen nach 2050 stehen werde. Nicht zuletzt durch den britischen Stern-Report ist der Klimawandel stark ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gerückt. Schellnhuber und das PIK konnten wesentlich zur Entstehung der weltweit beachteten Studie beitragen.

Schon frühzeitig hat Schellnhuber darauf hingewiesen, dass sich zur Bewältigung des Klimaproblems eine Doppelstrategie anbietet. Es gilt, das „Unbeherrschbare zu vermeiden, und das Unvermeidbare zu beherrschen“. Insbesondere für die Reduktion der CO2 Emissionen sollten die G8-Staaten einen „Road Atlas“ entwickeln, in dem die Länder technische Optionen und institutionelle Rahmenbedingungen zur Erneuerung der Energiesysteme spezifizieren. Dies wäre ein erster Schritt, um ein Bild über die globalen Perspektiven des Klimaschutzes zu erhalten.

Der 1950 in Ortenburg/Bayern geborene Schellnhuber war 1993 Gründungsdirektor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, das er immer noch leitet. Er lehrt an den Universitäten Potsdam und Oxford. Seit 1992 begleitet er im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung „Globale Umweltveränderungen“ (WBGU) politische Verhandlungsprozesse, wie etwa die Klimarahmenkonvention mit ihrem Kyoto-Protokoll. Zwischen 2001 und 2005 leitete er als Forschungsdirektor das renommierte Tyndall Centre for Climate Change in Großbritannien.

Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

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