Artikel vom 23.05.2013, Druckdatum 16.04.2024

Conergy Sonnenkraftwerk macht australische Senioren unabhängig

In Queensland (Australien) hat Conergy eine Photovoltaik Anlage in Betrieb genommen, die gänzlich ohne Einspeisevergütung auskommt. Auf der neugebauten Seniorenresidenz „Casa d’Amore“ im südlichen Brisbane wurde eine 100 Kilowatt starke Photovoltaik Aufdachanlage ans Netz gebracht. Das Lastprofil der Residenz ist für Solarstrom hervorragend geeignet, denn den größten Stromverbrauch verzeichnen die Betreiber zwischen 10 Uhr am Morgen und 13 Uhr sowie zwischen 16 und 18 Uhr. Zudem begünstigen die hohen Einstrahlungswerte von rund 1.400 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr die Wettbewerbsfähigkeit des Sonnenstroms in Bundesstaat Queensland.

Nach den zahlreichen Eigenverbrauchsanlagen in Spanien auf einem Bio-Restaurant, mehreren Gewerbebetrieben sowie Privathaushalten, die sich ebenfalls ohne Förderung lohnen, zeigt der Systemlösungsanbieter nun, dass solche Projekte auch im sonnenverwöhnten Australien möglich sind. Die rund 400 Conergy PowerPlus Module auf der 640 Quadratmeter großen Dachfläche der Seniorenresidenz „Casa d’Amore“ produzieren jährlich 146 Megawattstunden sauberen Sonnenstrom für die Senioren – das ist rund ein Drittel des gesamten Strombedarfs des Heims. Die „Casa d’Amore“ verbraucht dabei den gesamten Sonnenstrom selbst.

Die Stromgestehungskosten des Solarkraftwerks (Levelized Cost of Electricity Kalkulation, angenommene Laufzeit: 25 Jahre) liegen dadurch bei lediglich knapp 13 australischen Cents pro Kilowattstunde (umgerechnet rund 10 Euro-Cents), während die Stromkosten für Netzstrom für die Residenz bei rund 15 australischen Cents liegen, zuzüglich der Netzgebühr. Expertinnen und Experten rechnen in den nächsten Jahren mit einem erheblichen Anstieg der Netzstrompreise in Australien. Der Solarstromtarif hingegen bleibt über 25 Jahre konstant, denn die Kosten für die Anlage an sich, die Installation und die Wartung sind in der LCOE-Berechnung bereits berücksichtigt. Insgesamt spart der Betreiber der Seniorenresidenz jedes Jahr etwa 16.000 australische Dollar an Energiekosten.

„Nicht nur in Europa, sondern auch in der Region Asien-Pazifik ist Solarstrom oftmals bereits wettbewerbsfähig, vor allem bei einem hohen und relativ konstanten Strombedarf am Tag“, sagte Conergy Australien-Chef David McCallum. „In Australien ist Solar zudem eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative in entlegenen Gebieten, die für die Stromversorgung teilweise auf Dieselgeneratoren zurückgreifen müssen. Unser Projekt auf der Seniorenresidenz zeigt jedoch auch das enorme Potenzial von Sonnenstrom in den Städten, denn mit einer eigenen Anlage machen sich Unternehmen oder auch Endkundinnen und -kunden unabhängig von steigenden Stromkosten und sparen so Tag für Tag bares Geld.“

In den letzten Jahren ist der australische Solarmarkt schnell gewachsen. Mit dem vorzeitigen Erreichen der Klimaziele des Landes haben einige Bundesstaaten im letzten Jahr ihre Solarfördersysteme drastisch gesenkt oder teilweise sogar ganz eingestellt, was Ende 2012 zu einem leichten Wachstumsrückgang geführt hat. Auch die Prognosen für 2013 liegen mit etwa 750 Megawatt rund 25 Prozent unter der insgesamt installierten Leistung des Vorjahres.

Erst kürzlich hat die australische Regierung erneut bekräftigt, ihre Ziele bei den Erneuerbaren Energien (RET – Renewable Energy Target) beizubehalten. Bis 2020 sollen demnach 41.000 Gigawattstunden aus Erneuerbaren Energiequellen ins Stromnetz des Landes eingespeist werden. Diese Ziele bestehen aus zwei Teilen – dem „Large-Scale Renewable Energy Target (LRET)“ für Großkraftwerke und dem „Small-Scale Renewable Energy Scheme (SRES)“ für kleinere Kraftwerke wie beispielsweise Solaranlagen auf Privathäusern. Beide Schemata schaffen finanzielle Anreize für Investitionen in Erneuerbare Energiequellen. Über „grüne Zertifikate“ zielen sie darauf ab, den Anteil der Erneuerbaren am Energiemix des Landes zu steigern. 

Energieversorger, Stromhändler und energieintensive Unternehmen müssen jährlich eine festgelegte Anzahl dieser „grünen Zertifikate“ erwerben und einreichen. Derzeit werden diese für rund 24 australische Dollar pro Stück gehandelt. Das Solarkraftwerk auf dem Dach der „Casa d’Amore“ fällt unter das SRES-Schema und erhält somit ein Zertifikat („Small-Scale Technology Certificate“) für jede produzierte Megawattstunde Solarstrom pro Jahr über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren.

Die hervorragenden klimatischen Bedingungen und das Erreichen der Netzparität unterstützt durch diese Anreizschemata, die die Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien im Land vorantreiben sollen, eröffnen dem australischen Markt neue Chancen. Experten rechnen bis 2015 mit einem relativ konstanten jährlichen Zuwachs von rund 20 Prozent. Durch die Wettbewerbsfähigkeit des Solarstroms entwickelt sich die australische Solarindustrie künftig noch weiter weg von einem rein investitionsgetriebenen Markt hin zu einem Teil des wirklichen Energiemarktes, bei dem es um die Verfügbarkeit von Strom und den Preis jeder Kilowattstunde geht. Dazu muss die Anlage nicht mehr möglichst groß sein, sondern exakt auf den Kunden und sein Lastprofil zugeschnitten, um Produktion und Verbrauchsverhalten zu optimieren. Für diese neuen Anforderungen des Solarmarktes der Zukunft entwickelt Conergy mit der weltweiten Kampagne „Start it!“ derzeit maßgeschneiderte Systemlösungen und neue Geschäftsmodelle, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

Quelle: Conergy AG 
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