Artikel vom 05.04.2013, Druckdatum 18.04.2024

VDMA: Bundesregierung würgt Investitionen in Energiewende ab

Die deutschen Maschinenbauer kritisieren im Vorfeld der Hannover Messe das schlechte Management der Energiewende durch die Bundesregierung. Wegen fehlender, verlässlicher Rahmenbedingungen würden bereits Investitionen verschoben, der Bau von Offshore-Windparks sei praktisch zum Erliegen gekommen ist, kritisiert Thorsten Herdan, energiepolitischer Sprecher des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Gespräch mit den VDI Nachrichten.

„Unser Strommarkt ist derzeit nicht auf die Integration des stark wachsenden Anteils Erneuerbarer Energien ausgelegt. Der politische Handlungsbedarf ist längst überfällig, aber leider reagiert die Politik mit der vorgeschlagenen „Strompreisbremse“ völlig falsch“, so Herdan. „Sie verunsichert Investorinnen und Investoren, Industrie und letztlich die Gesellschaft.“

„Die Diskussion um die „Strompreis-Bremse“ schickt viele Maschinenbauunternehmen in ein großes Tal der Unsicherheit“, so Herdan, im VDMA Geschäftsführer für den Bereich Power Systems. Die Folgen spüre die Branche bereits „ganz massiv“. Herdan: „Bei Projekten, die eine Chance haben, noch vor August 2013 fertiggestellt zu werden, wird massiv auf das Tempo gedrückt. Da werden dann auch Anlagen bestellt, die eigentlich für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen waren.“ Gleichzeitig würden besonders von internationalen Investoren Projekte wegen der Unsicherheit zurückgestellt. „Generell ist zu erkennen, dass im Moment fast kein Projekt mehr mit der geplanten Projektlaufzeit läuft.“

Als dramatisch schildert Herdan die Folgen der angekündigten Strompreisbremse und des möglichen Eingriffs in laufende Projekte für die Offshore-Windparks. Die Investitionen seien praktisch zum Erliegen gekommen. „Jetzt sind die Investoren in diese Offshore-Windparks derart verunsichert, dass sie die nächste Welle der Investitionen, die eigentlich jetzt für die nächste Welle der Windparks kommen müsste, nicht auslösen“, so Herdan. „Dabei spielt es keine Rolle, wie stark die Strompreisbremse eingreifen soll: Wenn in die finanziellen Rahmenbedingungen eingegriffen wird, ist das gesamte Vertragswerk Schall und Rauch. Alle Verträge müssen also neu verhandelt werden.“

Quelle: VDI Verlag GmbH
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