Artikel vom 31.01.2013, Druckdatum 27.04.2024

Photovoltaik-Forschungsanlage „Schweissmatt“ wird definitiv nicht gebaut

Im Jahr 2014 hätte in der Luzerner Gemeinde Inwil das größte Photovoltaik Kraftwerk der Schweiz entstehen sollen. Es hätte Strom für 2.200 Haushalte produziert und als Forschungsobjekt für Netzbelastungstests gedient. Jetzt ist klar: Es wird nicht gebaut. Das Projekt scheitert in der Vorprüfung der kantonalen Behörden. Hauptkritikpunkt sei der fehlende volkswirtschaftliche Nutzen sowie der gemäß den kantonalen Behörden fehlende Forschungsnutzen gewesen.

Mit großer Enttäuschung habe CKW am 9. Januar die Ablehnung durch das kantonale Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartment (BUWD) zur Kenntnis nehmen* müssen, heißt es in der Pressemitteilung. CKW habe die Begründungen des BUWD nun geprüft und gemeinsam mit der Standortgemeinde Inwil entschieden, die Projektpläne nicht weiter zu verfolgen: Das Solarstromkraftwerk Schweissmatt wird nicht gebaut. Für CKW blieben damit verschiedene Forschungsfragen offen. Sie möchte nun verstärkt die weiteren Projekte der Erneuerbaren Energien im Kanton Luzern vorantreiben. 

CKW plante eigenen Angaben zufolge, sich mit dem Projekt proaktiv auf den Um- und Ausbau des eigenen Verteilnetzes für die Energiewende vorzubereiten. „Unsere Beweggründe für den Bau der Solar-Forschungsanlage werden jedoch von der Bewilligungsbehörde nicht anerkannt. Folglich sind die Umsetzungschancen nach dem negativen Vorentscheid des Kantons sehr gering“, erklärt Felix Graf, Leiter Geschäftsbereich Energie und Mitglied der Geschäftsleitung. „Wir bedauern sehr, dass bei der Abwägung unterschiedlicher Nutzungs- und Schutzinteressen die Erneuerbaren Energien und die Forschungsarbeiten für eine sichere Luzerner Stromversorgung nur zweite Wahl sind. Dies muss sich in Zukunft zwangsläufig ändern, damit Bund und Kantone ihre anspruchsvollen Zubauziele für die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien erreichen können.“

Die Gemeinde Inwil wird die Projektvorlage nicht weiter bearbeiten. Bürgermeister Fabian Peter schlussfolgert: „Wir waren überrascht, wie negativ der Vorprüfungsbericht ausgefallen ist. Wir schätzten das Photovoltaik Kraftwerk als interessante Initiative für eine schonende Zwischennutzung für das Gebiet Schweissmatt und bedauern den Projektabbruch. Eine Fortsetzung der Projektarbeiten ist jedoch nicht zielführend, da selbst nach einem allfälligen „Ja“ der Inwiler Bevölkerung die Ablehnung durch den Luzerner Regierungsrat sehr wahrscheinlich bliebe.“

Trotz dieses Rückschlages in der Vorbereitung auf die Energiewende sei CKW weiterhin bestrebt, das Potenzial der neuen Energien in der Region zu nutzen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dazu möchte sie die Umsetzung der anstehenden Projekte im Bereich Kleinwasser-, Wind und Sonnenkraft weiter vorantreiben. So habe sie ein bewilligungsfähiges Bau- und Konzessionsgesuch für das Kraftwerk Waldemme als auch Vorprojektunterlagen für das Konzessionsgesuch zum Kraftwerk Rümlig bei den kantonalen Behörden eingereicht. Mit insgesamt sechs verbleibenden Projekten und einem Auftragsvolumen von gut 100 Millionen Franken möchte CKW Strom aus Erneuerbaren Quellen für zirka 16.000 Haushalte produzieren, so das Unternehmen abschließend.

Quelle: Centralschweizerische Kraftwerke AG






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