Artikel vom 29.11.2012, Druckdatum 06.12.2024 | |
Zu Weihnachten an Effizienz denken Wer zu Weihnachten digitale Technik wie externe Festplatten verschenken oder sich selbst ein Heimnetzwerk spendieren will, sollte auf effiziente Geräte setzen. Insbesondere die kleinen Netzwerkspeicher schlagen dabei aus Umweltaspekten die Online-Speicher, auch als „Cloud“ bekannt. Das unabhängige Öko-Institut hat Empfehlungen für den Einkauf erstellt. Kleine Netzwerkspeicher erlauben die digitale Vernetzung verschiedener Geräte zu Hause. Sie verbinden verschiedene Computer, internetfähige Fernseher und mobile Geräte miteinander und machen zudem die Speicherung großer Datenmengen auf bis zu vier Festplatten möglich. Wer solche Funktionen in erster Linie zu Hause nutzt, sollte seine Daten statt in der „Cloud“ - also online - auf einem lokalen Netzwerkspeicher ablegen. Das spart Energie und Treibhausgase. Berechnungen zeigen, dass beispielsweise das Speichern einer einzigen DVD mit einem Datenvolumen von 4,7 Gigabyte in einem Online-Speicher 55 Kilogramm CO2-Äquivalente erzeugt. In einem energieeffizienten Heimnetzwerk fallen hingegen für die gleiche Datenmenge nur 150 Gramm CO2-Äquivalente an. Auch aus Kostengesichtspunkten liegen die Heimnetzwerke vorn: Die Anschaffung und der Betrieb eines lokalen Netzwerkspeichers mit einem Terabyte kosten pro Jahr rund 100 Euro. Die Online-Variante bietet zum gleichen Preis dagegen gerade mal 100 Gigabyte an Speicherplatz. Das Öko-Institut hat im Rahmen des Projektes „Top 100“, in dem Vergabekriterien für das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ entwickelt werden, Empfehlungen für den Einkauf kleiner Netzwerkspeicher abgeleitet. Ran Liu, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Öko-Institut, rät: „Beim Kauf sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auf den Stromverbrauch der Geräte achten. Ein energieeffizienter Netzwerkspeicher mit zwei Festplatten verbraucht maximal 58 Kilowattstunden pro Jahr. Ineffiziente Geräte können dagegen leicht das Doppelte verbrauchen.“ Die Geräte sollten über einen Netzwerk-Standby verfügen, der nicht mehr als vier Watt verbraucht und sie müssen leise im Betrieb sein. „Wer hingegen in erster Linie Daten speichert, ohne verschiedene Geräte zu vernetzen, sollte auf einfache externe Festplatten zurückgreifen“, so Liu weiter. Die Archivierung großer Datenmengen kann mit ihnen problemlos gemeistert werden und sie benötigen nur dann Energie wenn sie auch wirklich genutzt werden. Auch hier empfiehlt das Öko-Institut, auf energieeffiziente und geräuscharme Modelle zu setzen. So seien die kleineren 2,5 Zoll-Modelle vorzuziehen, da sie etwa zwei Drittel Strom weniger benötigen als die 3,5 Zoll-Festplatten. Zudem sind sie in der Regel leiser im Betrieb. Energiesparende Modelle können leicht am USB-Kabel erkannt werden. Werden die Festplatten ausschließlich über einen einzelnen USB-Port mit Strom versorgt, so kann deren Leistungsaufnahme nicht den empfohlenen Wert von 2,5 Watt überschreiten. Für die Ableitung von Vergabekriterien für das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ prüfen die am Forschungsprojekt beteiligten Institute gemäß ISO 14024, welche Umweltauswirkungen für die potenzielle Vergabe eines Klimaschutz-Umweltzeichens relevant sind. Neben dem Energieverbrauch und dem Treibhausgasausstoß werden weitere wichtige Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte analysiert wie die umweltgerechte Produktion, die Schadstofffreiheit, der Gesundheits- und Arbeitsschutz, die Reparaturfreundlichkeit oder die Recyclingfähigkeit. Grundlage für die Kriterienentwicklung ist jeweils eine Nachhaltigkeitsanalyse mit der vom Öko-Institut entwickelten Methode PROSA (Product Sustainability Assessment). Ausgehend von einer Marktanalyse beinhaltet PROSA eine vereinfachte Ökobilanz an repräsentativen Produkten, die Berechnung typischer Lebenszykluskosten und eine Nutzenanalyse der Produktgruppe. Entlang des Produktlebensweges werden Nachhaltigkeitsaspekte untersucht, die besonderen Hot-Spots des Produktes identifiziert und daraus Vergabekriterien abgeleitet. Vergabegrundlage des Blauen Engels für „Kleine Netzwerkspeicher“: Veröffentlichung voraussichtlich Januar 2013 auf www.blauer-engel.de Quelle: Öko-Institut e.V. |