Artikel vom 19.10.2012, Druckdatum 29.03.2024

Stromkosten senken trotz höherer EEG-Umlage

Wer seinen Stromtarif jetzt wechselt, sollte auf kurze Laufzeiten sowie Kündigungsfristen achten und auf echten Ökostrom setzen. Vor allem Verbraucherinnen und Verbraucher, die ihren Stromtarif bisher nicht gewechselt haben, können so kräftig sparen. Bei einem Verbrauch von 4.000 kWh ist eine Ersparnis von rund 170 Euro pro Jahr möglich.

„Grund dafür ist die oft teure Grundversorgung lokaler Anbieter. In den meisten Städten und Regionen Deutschlands gibt es mindestens einen Anbieter für 'echten' Ökostrom der günstiger ist“, sagt Tanja Loitz von der co2online gemeinnützige GmbH. „Beim Wechsel zu Ökostrom sinken meist nicht nur die Kosten, sondern in jedem Fall auch die CO2-Emissionen. Außerdem lässt sich so oft die steigende Ökostrom Abgabe abfedern.“ 

Die wichtigsten Tipps für den Wechsel des Stromtarifs 

1. Echten Ökostrom statt Graustrom bestellen
Graustrom stammt überwiegend aus Atom- oder Kohlekraftwerken. Bei manchen Ökostrom Angeboten kommt es vor, dass auch Graustrom fließt: entweder um Bedarfsspitzen wie zur Mittagszeit abzudecken oder indem grauer Strom mit vermeintlich grünen Zertifikaten umetikettiert wird. Echter Ökostrom dagegen stammt von Anbietern, die unabhängig von Atom- und Kohlekraftwerken sind, ausschließlich grüne Energie nutzen (mindestens 50 Prozent regenerative und Energie aus Kraft-Wärme-Kopplung) und grüne Anlagen fördern. 

2. Auf kurze Laufzeiten und Kündigungsfristen achten
Durch die steigende EEG Umlage müssen Verbraucher zum Jahreswechsel mit Preiserhöhungen rechnen. Vor allem Discounter bieten jedoch nur Tarife mit langer Laufzeit von zwölf oder 24 Monaten an. Der Nachteil: Bei Preiserhöhungen ist ein Wechsel meist nur kurzfristig möglich (Sonderkündigungsrecht). Wird der Vertrag vorzeitig beendet, geht außerdem oft die Bonuszahlung verloren. Deswegen sollte die Laufzeit wie bei allen Anbietern für "echten" Ökostrom möglichst kurz sein, ebenso die Kündigungsfrist. 

3. Vorauskasse und Strompakete meiden
Bei Vorauskasse kann es teuer werden: Geht der Anbieter pleite, kann es passieren, dass der Kunde sein Geld nicht zurück erhält - und erneut für seinen Strom zahlen muss. Bei Paketen ist meist nur die vereinbarte Menge günstig. Zusätzliche Kilowattstunden kosten überdurchschnittlich viel. Wer weniger verbraucht als erwartet, bekommt in der Regel kein Geld zurück. 

4. Von Preisgarantie oder Bonus nicht blenden lassen
Preisgarantien sind oft nur eingeschränkt: Werden mehr Steuern oder Abgaben fällig, dann steigt auch der Strompreis. Deshalb ist darauf zu achten, dass die Garantie möglichst viele Bestandteile des Preises abdeckt - und für die komplette Laufzeit gilt. Auch beim Bonus gibt es einige Haken: Üblicherweise wird er nur einmalig ausgezahlt. Langfristig sind deswegen andere Angebote oft günstiger. Zudem fällt der Bonus meist komplett weg, wenn der Vertrag vorzeitig gekündigt wird, zum Beispiel wegen einer Preiserhöhung. 

5. Keine Angst vor Stromausfall durch Wechsel
Wer seinen Stromtarif wechselt, muss keinen Stromausfall fürchten. Schließlich kommt der Strom weiterhin aus dem nächstgelegenen Kraftwerk. Geht beim Anbieterwechsel etwas schief, springt der lokale Versorger automatisch ein. Das gilt auch bei der Pleite eines Anbieters. 

Der neue Ökostrom Tarifrechner von co2online auf www.klima-sucht-schutz.de hilft beim Finden des passenden Tarifs und enthält ausschließlich Anbieter, die echten Ökostrom liefern, kurze Laufzeiten und Kündigungsfristen haben, keine Vorauskasse oder Strompakete enthalten, und es werden keine einmaligen Bonuszahlungen berücksichtigt. Im Themenspezial auf der Website der vom Bundesumweltministerium geförderten Kampagne „Klima sucht Schutz“ erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher, wie sie einen passenden Ökostrom Anbieter finden und worauf sie beim Wechsel achten sollten. 

In 77 von 100 Städten ist echter Ökostrom günstiger als der Normalstrom des Grundversorgers, wie die Initiative „Atomausstieg selber machen“ festgestellt hat. Das Bündnis von Umweltverbänden, Verbraucherschutz- und Anti-Atom-Initiativen hat außerdem errechnet, dass in den vergangenen beiden Jahren Preiserhöhungen bei Ökostrom geringer ausfielen als bei den Grundversorgern. 

Die gemeinnützige co2online GmbH (www.co2online.de) setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Mit interaktiven Energiespar-Ratgebern, einem Energiesparkonto, Heizspiegeln und Heizgutachten motiviert sie den Einzelnen, mit aktivem Klimaschutz auch Geld zu sparen. Ein starkes Netzwerk mit Partner/innen aus Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik unterstützt verschiedene Informationskampagnen. Die Handlungsimpulse, die die Kampagnen von co2online auslösen, tragen nachweislich zur CO2-Minderung bei. 

co2online ist Träger der vom Bundesumweltministerium geförderten Kampagne „Klima sucht Schutz“ (www.klima-sucht-schutz.de). Die Kampagne informiert Verbraucher über Klimaschutz und Klimawandel und hilft, individuelle Einsparpotenziale in den Bereichen Heizen, Strom Verkehr und Konsum zu erkennen und zu nutzen. Projekte wie das Klima-Orakel, das Klima-Barometer, das Online-Branchenbuch „Rat und Tat“ oder der Energiesparmeister-Wettbewerb motivieren alle Altersgruppen zum Mitmachen. 

Quelle: co2online gemeinnützige GmbH
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