Artikel vom 19.09.2006, Druckdatum 29.03.2024

KACO-Wechselrichter: Erweitertete Prüfverfahren garantieren hohe Zuverlässigkeit

Am 15. September hat der Neckarsulmer Wechselrichter Hersteller KACO sein Werk 3 eröffnet. Man verspreche sich von optimierten Betriebsabläufen an den Schnittstellen der Fertigungslinien vor allem mehr Effizienz, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. In dem neuen Werk werden künftig alle Powador Wechselrichter bis 5,5 kW AC Nennleistung produziert.

„Werk 3 steht für unsere Innovationskraft. Mit ihm vollziehen wir den Einstieg in die industrielle Großserienproduktion“, so KACO-Geschäftsführer Ralf Hofmann. „Ganz bewusst haben wir uns für den Standort Neckarsulm entschieden. Wir wollen unsere Gewinne in der Region reinvestieren, um dort weitere Arbeitsplätze zu schaffen.“ In seiner Eröffnungsrede kritisierte Hofmann die Geiz-ist-geil-Mentalität und forderte einen Bewusstseinswandel in Politik und Gesellschaft. „Beim Einkaufen entscheiden wir mit über den Erhalt sozial abgesicherter Arbeitsplätze. Viel verdienen wollen, aber billig einkaufen, das funktioniert langfristig nicht“, erklärte Hofmann. 

Im neuen Werk 3 haben bei voller Auslastung 80 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz. Vorerst hat KACO in dem vollständig vor elektrostatischer Entladung geschützten Werk drei Fertigungs- und Prüflinien mit einem erhöhten Automations- und Prüfgrad realisiert. Die Fläche von 3.000 qm erlaubt die Installation zweier weiterer Linien, so dass auch in Zukunft eine steigende Nachfrage befriedigt werden kann. Das Investitionsvolumen für den Neubau in der Friedrich-Gauss-Straße beträgt fünf Millionen Euro.

Mit der Ausstattung von Werk 3 untermauere KACO seinen Qualitätsanspruch, heißt es weiter. Neue Testverfahren reduzierten die Fehlerquote: Mit dem In-Circuit-Testverfahren überprüft KACO durch aufwändige elektrische Messungen alle Leiterplatten auf Bestückungs-, Einpress- und Lötfehler. Beim Burn-In-Test werden sowohl einzelne Baugruppen als auch die Endgeräte einem Dauer-Belastungstest unterzogen. Der Stresstest der fertigen Geräte wird unter wechselnden klimatischen Bedingungen durchgeführt, so dass auch verdeckte Fehler zum Vorschein kommen, die sonst erst nach der Inbetriebnahme sichtbar würden.

Auch bei der Leiterplattenbeschichtung gehe KACO neue Wege: Im Fluorinated Coating Process, einem Verfahren der englischen Firma Acota, wird eine hauchdünne und extrem stabile Polymerschicht aufgebracht, die die Leiterplatten vor jeglichem Schmutz schützt. Das ist besonders bei Wechselrichtern wichtig, die im Außenbereich jahrelang Wind und Wetter ausgesetzt sind. Anders als beim herkömmlichen Lackauftrag, müssen dabei für Kontakte, Stecker oder Schalter keine Aussparungen freigelassen werden. So sind die Leiterplatten vollständig geschützt. Das vollautomatische Verfahren mit kurzer Trockenzeit bringt zudem Rationalisierungseffekte.

2005 konnte die KACO Gerätetechnik GmbH ihren Absatz von über 17.000 auf rund 30.000 Wechselrichter steigern. Im vergangenen Jahr wurde in Kassel das Forschungs- und Entwicklungszentrum und in Erlebach Werk 2 eröffnet. Werk 1 wurde bereits 2003 in Neckarsulm gebaut.

Quelle: KACO Gerätetechnik GmbH
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