Artikel vom 31.05.2012, Druckdatum 29.03.2024

Putzroboter und solarbetriebene Wäschetrockner

Rund 200 Aussteller werden am 5. und 6. Juni 2012 im Park von Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, bei der „Woche der Umwelt“ ihre zukunftsweisenden Umwelt- und Naturschutzprojekte vorstellen. Dabei sein wird beispielsweise das Roboterprojekt SOLARBRUSH: Der 27-jährige Maschinenbaustudent Ridha Azaiz von der Technischen Universität Berlin arbeitet an der Marktreife eines „Putzroboters“, der Ablagerungen auf der Oberfläche von Photovoltaik Anlagen entfernt und dadurch ihre Leistungsfähigkeit steigert.

„Rund 550 Unternehmen, Verbände, Institute und Initiativen haben sich für die Leistungsschau beworben – über 100 Interessenten mehr als bei der dritten Woche der Umwelt 2007. Die enorme Resonanz freut uns sehr und zeigt, dass die Umweltbranche der Leitmarkt der Zukunft ist“, sagte Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Mitveranstalter ist. Eine unabhängige Jury hatte die Bewerberinnen und Bewerber nach den Kriterien Qualität, Innovation und Modellhaftigkeit ausgewählt. „Die Leistungsschau wird einmal mehr zeigen, wie innovative Projekte und Produkte auch Beiträge zum Klimaschutz leisten“, betonte Brickwedde.

Zu den Ausstellern wird auch die Firma Solvis (Braunschweig) gehören, die in Zusammenarbeit mit der Firma Miele einen Wäschetrockner vorstellt, der über eine Solarwärmeanlage betrieben wird. Mit Hilfe der erneuerbaren Energiequelle können im Vergleich zu herkömmlichen Trocknern bis zu 80 Prozent Energie und Kosten eingespart werden.

Auch die landwirtschaftliche Produktion, eine – so Brickwedde – „Schlüsselbranche des aktiven Klimaschutzes“, wird bei der Leistungsschau eine wichtige Rolle spielen. Die Bodensee-Stiftung (Radolfzell) wird zum Beispiel das Projekt „AgriClimateChange“ präsentieren. Zusammen mit Partnern aus Frankreich, Italien und Spanien ist es ihr gelungen, die Software ACCT weiterzuentwickeln, mit der Energie- und Treibhausgas-Bilanzen landwirtschaftlicher Betriebe analysiert werden können. Auf Basis der Ergebnisse lassen sich betriebsspezifische Maßnahmen entwickeln, um die Klimabilanz von Höfen schrittweise zu verbessern.

Mit dabei wird auch der DBU-geförderte türkischsprachige Arbeitskreis des Bundes für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland (BUND), „YEÞÝL ÇEMBER“ (Grüner Kreis), sein. Er mobilisiert Menschen und Organisationen mit Migrationshintergrund, Verantwortung für den gemeinsamen Lebensraum zu übernehmen und ermutigt sie, als ehrenamtliche Umweltschützer tätig zu werden. 

Als Botschafter für biologische Vielfalt wird sich unter anderem die Initiative „Berlin summt!“ vorstellen. Seit dem Frühjahr 2011 unterhält sie auf zwölf prominenten Gebäuden – wie dem Berliner Dom oder dem Berliner Naturkundemuseum – Bienenstöcke, um vor dem Hintergrund des Bienensterbens mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung für die lebensnotwendigen Insekten zu erreichen.

Darüber hinaus wird eine Auswahl innovativer Projekte und Programme präsentiert, die die Potenziale des Sports für einen zukunftsorientierten Umwelt-, Klima- und Naturschutz verdeutlichen. Mit „Sport und Umwelt“ oder „Klimaschutz im Sport“ werden Grundlagenprojekte, aber auch konkrete Einzelvorhaben, Aspekte des Energie- und Ressourcenschutzes sowie Vorhaben mit internationalem Bezug und aus Bildung und Kommunikation aufgegriffen.

Auf über 3.000 Quadratmetern Fläche werden die Organisatoren im Park von Schloss Bellevue eine Zeltstadt aufbauen. Nicht nur für die Aussteller, sondern auch für die etwa 80 Fachforen und die rund 12.000 Besucherinnen und Besucher aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft wird so ausreichend Platz geschaffen. Auf der Hauptbühne werden Expertinnen und Experten dem Fachpublikum neue Entwicklungen aufzeigen und aus verschiedenen Blickwinkeln erörtern: Wie lässt sich die Energiewende gestalten? Welche Visionen gibt es für den Naturschutz? Wie mobil wird die Gesellschaft in Zukunft sein? Die Diskussionsrunden werden von Deutschlandfunk/Deutschlandradio moderiert. 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt
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