Artikel vom 17.05.2012, Druckdatum 19.04.2024

EUROSOLAR: Röttgens Entlassung ist entlarvend

Gestern hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den bisherigen Bundesumweltminister Norbert Röttgen entlassen. Stephan Grüger, Mitglied des deutschen Vorstands von EUROSOLAR e.V. sieht darin den Versuch, sich eines Umweltministers zu entledigen, der nicht schon viel früher die Axt an die deutsche Photovoltaik Wirtschaft gelegt hat. Mit dieser Entlassung werde deutlich, dass blumige Reden über die Energiewende noch lange nicht bedeuten, dass wesentliche Teile von CDU und FDP sich schon mit dem endgültigen Aus für die Atomenergie abgefunden haben.

„Die Kanzlerin hat die Gelegenheit der für die CDU verlorenen NRW-Wahl genutzt, sich ihres Umweltministers zu entledigen. Der wahre Grund dürfte aber wohl darin zu finden sein, dass Umweltminister Röttgen aus Sicht großer Teile der CDU-FDP-Koalition die Energiewende nicht noch viel massiver behindert hat, als er es bereits getan hat. Aus Koalitionskreisen wurde Röttgen schon länger angelastet, dass er nicht schon viel früher die Axt an die deutsche Solarwirtschaft gelegt hat. Dass er damit nun auch noch im Bundesrat gescheitert ist, hat für diese Kreise nun das Fass zum Überlaufen gebracht. Das Lob von BDI-Präsident Hans-Peter Keitel für den designierten Röttgen-Nachfolger Peter Altmaier spricht in dieser Hinsicht Bände“, kommentiert Grüger.

Mit dieser Entlassung werde deutlich, dass Sonntagsreden von der Bedeutung der Energiewende noch lange nicht bedeuten, dass wesentliche Teile von CDU und FDP sich schon mit dem endgültigen Aus für die Atomenergie abgefunden haben, oder gar für eine dezentrale Energiewende sind, so Grüger weiter. 

„Man kann nur hoffen, dass nun Herr Altmaier erkennt, welche große regionalwirtschaftliche und auch industriepolitische Bedeutung gerade eine dezentrale Energiewende hat. 380.000 Arbeitsplätze wurden auf Grund der Existenz des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) bereits vor allem von mittelständischen Unternehmen geschaffen. Dies haben auch viele CDU-Landräte und Kommunalpolitiker begriffen. Hoffentlich fragt Herr Altmaier einmal den hessischen Landrat Robert Fischbach (CDU) oder den Gießener Regierungspräsidenten Dr. Lars Witteck (CDU), wie eine dezentrale Energiewende funktioniert und welche positiven wirtschaftlichen Effekte damit verbunden sind.“ 

Quelle: EUROSOLAR e.V.
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