Artikel vom 26.05.2012, Druckdatum 29.03.2024

Gute Konjunktur führt zu mehr Treibhausgas-Belastung

Im Jahr 2011 haben Gashändler in Deutschland rund 1 131 Tonnen des extrem klimawirksamen Treibhausgases Schwefelhexafluorid (SF6) abgesetzt. Das waren rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Die Zunahme ist im Wesentlichen auf gestiegene Auftragseingänge im Zuge der sich erholenden Konjunktur zurückzuführen. Bereits im Jahr 2010 war der Absatz von SF6 gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent angestiegen.

Bei der öffentlichen Diskussion des Klimawandels stehen aufgrund der großen freigesetzten Menge Kohlendioxid Emissionen (CO2) als Treibhausgase im Fokus. 

Das stärkste bisher bekannte Treibhausgas ist allerdings Schwefelhexafluorid: Es trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 23 900 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. Umgerechnet in CO2-Äquivalente entspricht die Verkaufsmenge von SF6 im Jahr 2011 einem Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, kurz GWP) von rund 27 Millionen Tonnen. Diese Menge gelangte allerdings nicht komplett in die Atmosphäre, zu Teilen wurde das Gas auch in geschlossene Systeme gefüllt und damit (vorerst) nicht als Emission freigesetzt.

Das geruchslose, nicht brennbare, sehr reaktionsträge Gas wird hauptsächlich im Produktionsprozess der Elektroindustrie eingesetzt. Hier wurden 2011 rund 22,5 Millionen GWP-gewichtete Tonnen insbesondere als Ätz- und Kammerreinigungsgas verwendet. Die zweitgrößte Abnehmergruppe waren im Jahr 2011 Aluminium-Gießereien mit einem Absatz von 1,2 Millionen GWP-gewichteten Tonnen. 

Quelle: Statistisches Bundesamt
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