Artikel vom 10.03.2012, Druckdatum 01.11.2024

Störfall Deutschland: Katastrophenschutz versagt völlig

Es ist ein Szenario, das jeder am liebsten verdrängen möchte: ein atomarer GAU, mitten in Deutschland. Angst in den Gesichtern, Chaos in den Straßen. Menschen in Panik. Das hektisch laute Knistern des Geigerzählers in der Hand eines Feuerwehrmannes macht die Gefahr hörbar. Bereits vor sechs Stunden begann die Kernschmelze. Doch was jetzt? Wer ist zuständig? Gibt es den atomaren Notfallplan? Genau diesen Fragen geht eine investigative Reportage nach, die am kommenden Sonntag in der Reihe Planet e des ZDF gezeigt wird.

Jörg Sommer, Kinderbuchautor, Familienvater und Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung will es wissen und untersucht das Katastrophenmanagement bei einer drohenden Kernschmelze in Deutschland. Er besucht Gundremmingen, den radioaktivsten Ort der Bundesrepublik. Hier befindet sich das größte Kernkraftwerk des Landes mit einem riesigen Zwischenlager. Es ist mit voller Kraft am Netz. Die Technik: zwei Siedewasserreaktoren, wie in Fukushima.

Unangemeldet testet Jörg Sommer für „planet e.“ den zivilen Alltag auf seine Krisenfestigkeit. Er macht sich auf die Suche nach den zuständigen Stellen im Katastrophenschutz und konfrontiert die Verantwortlichen mit den aufgespürten Mängeln. Der Film prüft Evakuierungsrouten und Auffanglager. Dabei trifft Jörg Sommer auf Landräte, Kernphysiker, Bürgermeister und die Feuerwehr.

Die Kernfrage: Funktioniert der deutsche Notfallplan bei einem GAU? Das Ergebnis: Er funktioniert nicht einmal in Ansätzen.

Mehr darüber am 1. Jahrestag der Fukushima Katastrophe im ZDF: „Störfall Deutschland“, ein Film vom Boris Quatram, präsentiert von Volker Angres, Sonntag, 11.03.2012, 13:20 Uhr 

Quelle: Deutsche Umweltstiftung
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