Artikel vom 14.12.2011, Druckdatum 02.11.2024 | |
Deutscher Zukunftspreis 2011 für Organische Elektronik Prof. Dr. Karl Leo, Dr. Jan Blochwitz-Nimoth und Dr. Martin Pfeiffer sind die Preisträger 2011 des Deutschen Zukunftspreises. Das Team schuf eine neue, leistungsfähige organische Elektronik. Da die organischen Materialien auch auf flexible Substrate aufgebracht werden können, bieten sie ganz neuartige Anwendungsmöglichkeiten. Beispielsweise für neuartige Solarzellen die aufgerollt werden können und außerordentlich preisgünstig die zu ihrer Herstellung verwendete Energie nach kurzer Zeit wieder einspielen. Bundespräsident Christian Wulff überreichte heute Abend in Berlin an Prof. Dr. Karl Leo, Dr. Jan Blochwitz-Nimoth und Dr. Martin Pfeiffer für ihr Projekt „Organische Elektronik - mehr Licht und Energie aus hauchdünnen Molekülschichten“ die begehrte Trophäe; der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250.000 Euro dotiert und zeichnet Menschen, die mit Kreativität, Wissen und Können nach überzeugenden Lösungen für marktfähige Produkte suchen, aus. Mit ihrer Innovation setzte sich das Team gegen zwei weitere herausragende Projekte durch, die die Jury für die Endrunde nominiert hatte. Das Team schuf durch die Entwicklung von Materialien und den Einsatz der Dotierung eine neue, leistungsfähige organische Elektronik. Dazu werden Verbindungen aus Kohlenstoff verwendet, wie sie auch in der Natur vorherrschen. Viele dieser Materialien haben auch halbleitende Eigenschaften und können im Prinzip elektronische Funktionen übernehmen. Deren Effizienz konnte durch Dotierung mit bestimmten anderen Materialien durch das Dresdner Team erheblich gesteigert werden. Da die organischen Materialien auch auf flexible Substrate aufgebracht werden können, bieten sie ganz neuartige Anwendungsmöglichkeiten. Denkbar sind neuartige Lichtquellen, die flächig ein besonders weiches und qualitativ hochwertiges Licht aussenden, neuartige Solarzellen die aufgerollt werden können und außerordentlich preisgünstig die zu ihrer Herstellung verwendete Energie nach kurzer Zeit wieder einspielen. Weitere Möglichkeiten sind in Kleidung, Etiketten oder Pflaster integrierte elektronische Schaltungen, die in vielen Anwendungen Lebensqualität und Sicherheit verbessern können. Die Arbeiten des Teams wurden an der TU Dresden – Prof. Leo ist Leiter des Instituts für Angewandte Photophysik und des Fraunhofer IMPS - als Grundlagenforschung begonnen. Am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme wurden Fertigungsprozesse und erste Bauelemente entwickelt. Industriell umgesetzt wurde die Forschung dann durch Ausgründungen wie der Novaled AG und der Heliatek GmbH. Dr. Jan Blochwitz-Nimoth ist heute als CSO bei der Novaled AG tätig, Martin Pfeiffer ist CTO bei der Heliatek GmbH. Der Bundespräsident würdigte nicht nur die Preisträger, sondern ebenso die nominierten Projekte, die zum „Kreis der Besten“ gehören. Die beiden neben den Preisträgern nominierten Teams zeichnete er für ihre Arbeiten mit einer Urkunde aus. Es sind Dr. Uwe Franke, Dr.Stefan Gehrig und Dr. Clemens Rabe von der Daimler AG, Stuttgart, mit ihrem Projekt „6D-Vision - Gefahren schneller erkennen als der Mensch“ und Hansjörg Lerchenmüller (Soitec Solar GmbH, Freiburg), Dr. Andreas W. Bett (Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg) und Dr. Klaus-Dieter Rasch (AZUR SPACE Solar Power GmbH, Heilbronn) mit ihrem Projekt „Geballtes Sonnenlicht - effizient genutzt“. Quelle: Deutscher Zukunftspreis 2011 |