Artikel vom 03.09.2011, Druckdatum 29.03.2024

dena hat Studie zu Stromverteilnetzen gestartet

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) untersucht in einer neuen Studie, wie die Stromverteilnetze in Deutschland bis 2015, 2020 und 2030 ausgebaut und weiterentwickelt werden müssen. Im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien und der zunehmenden dezentralen Stromerzeugung werden die Verteilnetze noch sehr viel stärker als heute schon Strom aus Photovoltaik und Windkraftanlagen sowie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen aufnehmen müssen.

Die Verteilnetze in Deutschland haben eine Länge von insgesamt über 1,6 Millionen Kilometern und dienen bisher vor allem dazu, Strom zu den Endverbraucherinnen und -verbrauchern zu leiten. „Die Anforderungen an die Verteilnetze ändern sich grundlegend“, sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. 

„Der dezentral erzeugte Strom wird immer häufiger den regionalen Bedarf übersteigen. Für diese Einspeisung sind die Netze auf den mittleren und niederen Spannungsebenen nicht ausgelegt. Gefragt ist ein strategisches Modernisierungs- und Innovationskonzept mit konkreten Empfehlungen für die Weiterentwicklung der energiepolitischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die dena-Verteilnetzstudie wird dafür den Grundstein legen“, so Kohler. 

Die Studie soll den Entwicklungsbedarf für das gesamte deutsche Stromverteilnetz ermitteln. Dafür sollen die realen Netz-, Erzeugungs- und Laststrukturdaten am Beispiel von sechs unterschiedlichen Regionen in Deutschland analysiert werden. Im Fokus stehen laut dena unter anderem die Integration dezentraler Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung sowie geeignete Maßnahmen zur Flexibilisierung der Netze und zur Vermeidung von Netzengpässen. Das Ziel sei ist es, zu jeder Zeit eine gleichbleibend hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten, so die dena. Die Studie betrachtet außerdem Aspekte wie Planungs- und Investitionssicherheit für Verteilnetzbetreiber.

Die dena erarbeitet die Studie zusammen mit Verteilnetzbetreibern, wissenschaftlichen Forschungspartnern und Prüfgutachtern. Um den Austausch mit einem weiteren Kreis an Stakeholdern und Expert/innen zu ermöglichen, wird ein Fachbeirat mit Vertreter/innenn aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik alle Schritte der Studienerstellung begleiten.

Projektpartner: EnBW Regional AG, E.ON Bayern AG, E.ON Edis AG, E.ON Netz GmbH, ESWE Netz GmbH, EWE Netz GmbH, LEW Verteilnetz GmbH, N-ERGIE Netz GmbH, Netzgesellschaft mbH Chemnitz, NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, Rheinische NEZTGesellschaft mbH, RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Städtische Werke Magdeburg GmbH, Thüga AG, Vattenfall Europe Distribution Berlin GmbH, Wemag Netz GmbH.

Forschungspartner und Prüfgutachter: Univ. Prof. Dr.-Ing. habil. Christian Rehtanz, Technische Universität Dortmund, Prof. Dr. Brunekreeft, Jacobs Universität Bremen; Prof. Dr.-Ing. Rolf Witzmann, Technische Universität München, Prof. Dr.-Ing. Ulrich Wagner, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
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