Artikel vom 01.09.2011, Druckdatum 18.04.2024

Ziel: Graustrom in Deutschlands Netzen durch Ökostrom verdrängen

Für die Energiewende in Deutschland ist neben erheblichen Investitionen in erneuerbare Anlagen insbesondere eine effektive und stetige Steigerung der regenerativ erzeugten Strommenge notwendig. Der Ökostrom-Anbieter Entega fordert die Energiebranche auf, statt wenig aussagekräftiger Kundenzahlen allein die Menge der regenerativ erzeugten Energie und deren Absatzvolumen als Maßstab anzulegen. Nur so werde der Beitrag eines Unternehmens für die Energiewende deutlich. Mit dem neuen Indikator der „grünen Mengen“ will sich Entega mittelfristig als Marktführer für Ökostrom-Absatz etablieren.

„Unser Ziel ist es, den Graustrom in Deutschlands Netzen durch Ökostrom zu verdrängen“, so Entega -Geschäftsführerin Cordelia Müller. Reine Kundenzahlen sind aus Sicht des südhessischen Energieversorgers dafür nicht der entscheidende Treiber. Auch wenn der Gesamtzuwachs von insgesamt 800.000 deutschen Ökostrom Kundinnen und -Kunden 2010 (Ökostromumfrage von Energie & Management) sich ebenso bei Entega widerspiegelt, ist Müller überzeugt: „Aussagekräftig ist für uns der Anstieg der Ökostrom Absatzmenge von 1.270 auf 1.545 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2010.“

Entega sieht die eingespeiste und verkaufte Ökostrom Menge als wesentlichen Indikator für Leistung und Marktposition der Energieversorger: „Die Energiewende kann nur herbeigeführt werden, indem die regenerativ erzeugte Absatzmenge real gesteigert wird“, erläutert Cordelia Müller. „Dafür muss die in eigenen Anlagen erzeugte und konkret abgesetzte Ökostrommenge unseres Erachtens zum neuen Maßstab in der Branche werden. Nur so lassen sich die Marktposition der Anbieter und ihr Beitrag zur Umsetzung der Energiewende überhaupt einschätzen.“

Im Bereich der Investitionen in regenerative Anlagen ist Entega eigenen Angaben zufolge mit der Muttergesellschaft HEAG Südhessische Energie AG (HSE) bereits Vorreiterin: Bis 2015 sollen über eine Milliarde Euro in den Ausbau regenerativer Energiekonzepte investiert werden – ein überdurchschnittlich starkes Engagement gemessen an der Unternehmensgröße, heißt es in einer Pressemitteilung.

2010 ist Entega Unternehmensangaben zufolge im Bereich der Ökostrom Absatzmengen stabil gewachsen. An diesen Erfolg will das Unternehmen anknüpfen: „Wir wollen erreichen, dass sauberer grüner Strom aus der Steckdose kommt. Daher haben wir uns das strategische Ziel gesetzt, mittelfristig Marktführer im Ökostromabsatz zu werden“, so Cordelia Müller. „Nicht nur Haushalte, sondern insbesondere Geschäfts- und Industriekunden mit energieintensivem Gewerbe sind hierbei von großer Bedeutung. Um einen wichtigen Schritt in Richtung Energiewende zu gehen, müssen wir immer mehr Unternehmen für Ökostrom sensibilisieren.“ Derzeit ist Entega eigenen Angaben zufolge nach der Lichtblick AG zweitgrößter Ökostrom Anbieter in Deutschland, sowohl in Bezug auf Absatzmenge als auch Kundenzahl.

Den Wunsch, die Ökostrom Absatzmenge zu steigern, will Cordelia Müller jedoch nicht falsch verstanden wissen: Es gehe keineswegs darum, Absatz durch reinen Verbrauch und unter Inkaufnahme von Energieverschwendung zu steigern. Um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden, fördert Entega die Energieeffizienz und berät zu Themen wie innovative Heizungstechnik, Kraft-Wärme-Kopplung oder Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien.

Vielmehr sei es das Ziel, Kunden für ökologischen Energiebezug und die Qualität des Stroms zu sensibilisieren. Besonders wichtig ist es aus Sicht von Entega, dass der Wechseltrend zu echten Ökostromanbietern nicht nachlasse. „Auch nach dem Ausstiegsbeschluss der Bundesregierung ist die Eigenverantwortung der Verbraucher gefragt. Jeder einzelne kann und sollte gerade jetzt durch die Wahl eines verantwortungsvoll agierenden Stromanbieters ein Zeichen setzen und dazu beitragen, eine saubere Energiewende umzusetzen, die vor allen Dingen auch mit den Klimaschutzzielen in Einklang steht“, appelliert Cordelia Müller.

Quelle: HEAG Südhessische Energie AG (HSE)
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