Artikel vom 02.08.2006, Druckdatum 26.04.2024

Fotovoltaik und Solarthermie weiter auf Wachstumskurs

Klimawandel und steigende Rohölpreise machen Fotovoltaik und Solarthermie immer attraktiver. Während die Hitze der vergangenen Wochen den konventionellen Kraftwerken schwer zu schaffen machte, lieferten die in Deutschland installierten Solarstromanlagen Spitzenerträge. „Solarstrom wird schneller wettbewerbsfähig als allgemein angenommen“, ist sich Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), deshalb sicher. Und auch die Solarwärme wird in Deutschland immer beliebter. Jetzt beginnen bereits Discountermärkte, Solarwärmeanlagen zu vermarkten.

Spitzenerträge von den in Deutschland installierten Solarstromanlagen, während die konventionellen Kraftwerke ihre Leistung aufgrund der Hitze  zurückfahren mussten: Erstmals lag deshalb letzte Woche der Tagespreis für Spitzenlaststrom an der Leipziger Strombörse über dem Erzeugungspreis von Solarstrom.

„Solarstrom ersetzt damit besonders teuren Spitzenlaststrom und wird schneller wettbewerbsfähig als allgemein angenommen“, ist sich der Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), Carsten Körnig, sicher. „Wir gehen davon aus, dass sich die Preisschere zwischen konventionell erzeugtem Strom und Solarstrom für den Verbraucher bereits im nächsten Jahrzehnt schließen wird.“ Nach Angaben des BSW könne die Solarenergie in Deutschland langfristig rund ein Drittel des Wärme- und Strombedarfs decken. Im Mix mit anderen erneuerbaren Energien werde eine Vollversorgung möglich.

Auch in der Solarthermiebranche zeigt die Entwicklung deutlich nach oben, stellt das Marktforschungsinstitut EuPD Research anhand ihres vierteljährlich herausgegebenen Geschäftsklimaindexes fest. Insbesondere die steigenden Rohölpreise lassen die Solarbranche trotz gekürzter staatlicher Zuschüsse weiter wachsen. So beurteilten mehr als zwei Drittel der 100 von EuPD Research befragten Unternehmen ihre Geschäftslage zum Ende des zweiten Quartals 2006 als eher gut beziehungsweise sehr gut.

Insbesondere die Hersteller profitieren von der starken Nachfrage nach Sonnenkollektoren: 90 Prozent sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage mehr als zufrieden. Die hohe Nachfrage nach Solarthermie Produkten führt gleichzeitig nach Ansicht eines Teils der Branche zu leicht höheren Kollektorpreisen.

EuPD Research verweist in einer Pressemitteilung zudem auf eine neue Tendenz: Discountermärkte beginnen, Solarwärmeanlagen zu vermarkten. So bietet der Plus-Markt der Tengelmann Gruppe einen Selbstbausatz. Kritisch zu sehen ist allerdings die Tatsache, dass der Käufer nicht erfährt, von welchem Hersteller das Produkt stammt.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)
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