Artikel vom 22.07.2011, Druckdatum 04.12.2024 | |
Photovoltaik-Forschung für günstige Energiewende SCHOTT Solar (Mainz) hat zusammen mit den beiden Projektpartnern RENA GmbH und CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der „Innovationsallianz Photovoltaik“ insgesamt 1,8 Millionen Euro Förderung für ein Forschungsprojekt erhalten, das die Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft der heimischen Solarindustrie sichern und ausbauen soll. Unter dem Namen Las VeGaS (Langzeitstabile Vorderseiten-Metallisierung auf Basis Umweltfreundlicher Galvanischer Schichten) werden die Partner ein neues Verfahren entwickeln, um Siliziumsolarzellen mit Kupfer statt Silber zu metallisieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Schott Solar AG. Dadurch würden die Produktionskosten für Solarzellen deutlich sinken. Somit rückten die Erzeugungskosten für Solarstrom ein großes Stück näher an die von konventionellen Energieträgern heran, mit dem mittelfristigen Ziel sich zu egalisieren. Dies sei ein wichtiger Meilenstein dafür, die geplante Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien kostengünstig für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Industrie zu gestalten. „Das Verbundprojekt Las VeGaS zeigt, dass die deutsche Solarindustrie und -forschung auch weiterhin einen technologischen Qualitätsvorsprung im internationalen Wettbewerb hat. Unsere Aufgabe als Qualitätsführer in Sachen Photovoltaik ist es, diesen Vorsprung für intelligente, nachhaltige Lösungen zu nutzen, um die Energiewende bezahlbar zu machen und damit weiter voranzutreiben“, erklärt Dr. Martin Heming, CEO der SCHOTT Solar AG. Bisher wird in der industriellen Fertigung von Solarzellen hoch-leitfähiges Silber zur elektrischen Kontaktierung der Zellen verwendet. Würde hierfür Kupfer eingesetzt, könnten die Fertigungskosten für Solarzellen um bis zu zehn Prozent sinken. Gleichzeitig wäre es möglich, die Zelleffizienz weiter zu steigern, indem die Prozess- und Fertigungsschritte optimiert würden, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das Projektkonsortium wird einerseits Grundlagenforschung betreiben und andererseits Lösungen zur Prozessintegration und Automatisierung entwickeln. Im ersten Schritt sollen wissenschaftliche Fragen geklärt werden. Sie betreffen insbesondere die Abscheidung von Kupfer auf bestehende Zellarchitekturen und die Verschaltung einzelner Zellen zu einem Modulverbund. Ziel ist es, eine Zellstruktur zu entwickeln, die optimale Leistungsfähigkeit mit größtmöglicher mechanischer Stabilität verbindet. Die Lebensdauer der Zellen im Praxiseinsatz soll mindestens 25 Jahre betragen. Diese Ergebnisse werden dann im zweiten Schritt in die Produktion übertragen. Das heißt, die entsprechende Anlagentechnik muss entwickelt werden, um ein Höchstmaß an Automatisierung in der Fertigung zu erzielen. Beides wird nach Ansicht der Schott Solar AG die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nachhaltig stärken. Der Anteil deutscher Unternehmen am Weltmarkt für Solarenergie liegt über alle Wertschöpfungsstufen hinweg derzeit bei rund 20 Prozent. Im Solar-Maschinenbau hat die deutsche Industrie sogar über 50 Prozent Marktanteil. Schott Solar mit Hauptsitz in Mainz ist weltweit ein erfolgreiches Solarunternehmen. Mit seinen Silizium-Zellen und -Modulen ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge Qualitätsführer im internationalen Vergleich. Die RENA GmbH, Gütenbach/Freiburg, ist einer der größten Anbieter von Prozesstechnologie für nasschemische Anwendungen, insbesondere in der Photovoltaik Industrie. Das CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH aus Erfurt ist eine Einrichtung, die sich der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung auf den Gebieten der siliziumbasierten Sensorik, Mikrosystemtechnik und Photovoltaik verschrieben hat. Sie agiert für die öffentliche Hand als auch im Auftrag der Industrie, vorwiegend für KMUs. Quelle: SCHOTT Solar AG |