Artikel vom 27.06.2011, Druckdatum 29.03.2024

Conergy beginnt mit beschlossenen Kapitalmaßnahmen zur Entschuldung

Nach Freigabe der von der außerordentlichen Hauptversammlung im Februar gefassten Beschlüsse durch das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg hat die Hamburger Conergy AG begonnen, die geplanten Kapitalmaßnahmen umzusetzen. Zunächst erfolge wie geplant eine Kapitalherabsetzung sowie im direkten Anschluss eine Kapitalerhöhung gegen Bar- und gegebenenfalls Sacheinlage. Vorbehaltlich der abschließenden Einigung zwischen Conergy und den zukünftigen Kreditgebern sei damit der Weg frei für die Refinanzierung des Unternehmens, die Conergy von rund 190 Millionen Euro Schulden befreien und so die Zinslast erheblich mindern soll.

Heute haben Vorstand und Aufsichtsrat der Conergy AG die Einzelheiten der Durchführung der Bezugsrechtskapitalerhöhung gegen Bareinlagen beschlossen, teilt die Conergy AG in einer Pressemeldung mit. Am 25. Februar 2011 hatten die Conergy Aktionärinnen und Aktionäre der geplanten Refinanzierung des Unternehmens zugestimmt und die jetzt durchzuführenden Maßnahmen auf den Weg gebracht.

Diese beinhalten eine Herabsetzung des Grundkapitals von rund 400 Millionen Euro auf rund 50 Millionen Euro und damit eine Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 8 zu 1. Dieser Maßnahme soll die ebenfalls beschlossene Erhöhung des Grundkapitals in Höhe von bis zu rund 188 Millionen Euro folgen. Beide Maßnahmen beschloss die Conergy Hauptversammlung damals mit einer Mehrheit von jeweils 99,5 Prozent. Gegen diese Beschlüsse haben verschiedene Aktionäre Klage eingereicht.

Noch bis Mitte letzter Woche hätten diese Klagen die Eintragung der für die Entschuldung nötigen Kapitalmaßnahmen ins Handelsregister verhindert, so Conergy weiter. Vergangenen Mittwoch jedoch habe das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg per so genannten Freigabebeschluss festgestellt, dass diese Klagen einer Eintragung nicht entgegenstehen und damit die Handelsregistersperre aufgehoben.

Conergy will jetzt die Durchführung der Kapitalherabsetzung und die anschließende Kapitalerhöhung gegen Bar- und Sacheinlagen zügig vorantreiben. Bei Kapitalherabsetzungen sei es üblich, dass der Handel in den Aktien der betreffenden Gesellschaft aus technischen Gründen ausgesetzt wird. Diese Aussetzung vom Handel werde bei den Conergy-Aktien voraussichtlich am 27./28. Juni erfolgen, so das Unternehmen. Ferner ergäben sich sowohl nach Herabsetzung des Grundkapitals als auch nach der darauf folgenden Bezugsrechtskapitalerhöhung Veränderungen beim Aktienkurs sowie in den Wertpapierdepots der Aktionärinnen und Aktionäre. 

Die Gesellschaft will kurzfristig eine Bekanntmachung der Kapitalherabsetzung sowie ein Bezugsangebot an die Aktionärinnen und Aktionäre der Gesellschaft im Elektronischen Bundesanzeiger sowie zusätzlich auf ihrer Homepage unter investor-relations.aspx veröffentlichen. Die Bezugsfrist soll vom 29. Juni 2011 bis zum 12. Juli 2011 laufen. Mit der Durchführung des Bezugsangebotes wurde Unternehmensangaben zufolge die M.M.Warburg & CO KGaA beauftragt. Mit der abschließenden Umsetzung der Entschuldung des Unternehmens rechnet Conergy für die zweite Juli-Hälfte.

Im Rahmen der vorbereitenden Gespräche zur Durchführung der Kapitalmaßnahmen hat Vertriebsvorstand Andreas Wilsdorf gegenüber dem Aufsichtsrat der Conergy AG mitgeteilt, dass er sein Amt nach erfolgreicher Refinanzierung des Unternehmens zum Ablauf des 31. Juli 2011 aus nicht mit dem Unternehmen verbundenen persönlichen Gründen niederlegen werde. „Wir bedauern den Schritt von Andreas Wilsdorf, den wir dennoch akzeptieren und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, so Norbert Schmelzle, Conergy Aufsichtsratsvorsitzender.

Die Verantwortung für den Vertrieb übernimmt auf Wunsch des Aufsichtsrats zum 1. August 2011 Alexander Gorski, der vom stellvertretenden Vorstandsmitglied zum ordentlichen Mitglied des Vorstands ernannt wurde, heißt es in der Pressemeldung weiter. Norbert Schmelzle dazu: „Wir freuen uns sehr, dass Alexander Gorski sich bereit erklärt hat, die Vertriebsverantwortung von Andreas Wilsdorf zu übernehmen. Als langjähriger Leiter der Supply Chain und seit Anfang Mai 2011 dafür zuständiges Vorstandsmitglied hat Alexander Gorski sehr eng mit Herrn Wilsdorf und den Vertriebsleitern der Regionen zusammengearbeitet. Wir gehen daher davon aus, dass es Herrn Gorski gelingt, nahtlos an die bisherigen Vertriebserfolge anzuknüpfen.“

Quelle: Conergy AG
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