Artikel vom 03.05.2011, Druckdatum 19.03.2024

UmweltBank wächst weiter

Die UmweltBank (Nürnberg) bleibt auf Erfolgskurs und baute auch im Jahr 2010 ihr Geschäft dynamisch aus. Beflügelt durch das weiter steigende Interesse an ökologischen Geldanlagen und die hohe Nachfrage im Bereich Umweltfinanzierungen steigerte sich das Geschäftsvolumen um 17,4 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,65 Milliarden Euro) sowie die Bilanzsumme um 17,9 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,50 Milliarden Euro).

Das Geschäftsvolumen umfasst im Vergleich zur Bilanzsumme etwa 164,8 Millionen Euro offene Kreditzusagen, die 2011 zur Auszahlung gekommen sind oder noch ausgezahlt werden, teilt die UmweltBank in einer Pressemeldung mit. Das besondere Geschäftsmodell der UmweltBank habe sich wiederum als nachhaltig erfolgreich erwiesen: Im Gegensatz zu anderen Finanzinstituten fließen bei der grünen Förderbank die Kundeneinlagen ausschließlich in Umweltprojekte. 

2010 machten demnach Solarkredite mit 47,9 Prozent den größten Anteil am Kreditvolumen aus, vor ökologischen Baufinanzierungen mit 30,9 Prozent. In Wind- und Wasserkraftprojekte flossen 14,5 Prozent und in Projekte aus den Bereichen Biomasse/Biogas sowie ökologische Landwirtschaft 6,7 Prozent. Mit diesem rein ökologischen Kreditportfolio wurde der Satzungsauftrag erneut zu 100 Prozent erfüllt. 

Die UmweltBank verzeichnete 2010 ein unverändert starkes Wachstum im Förderkreditgeschäft und bleibt in Deutschland führend bei der Finanzierung von Umweltprojekten. Das Kreditvolumen einschließlich offener Zusagen lag Unternehmensangaben zufolge zum 31.12.2010 bei 1,38 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,18 Milliarden Euro), ein Zuwachs um 16,7 Prozent. Die Summe der in Anspruch genommenen Kredite stieg um 179,3 Millionen Euro bzw. 17,3 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro nach 1,04 Milliarden Euro im Jahr 2009. Davon sind rund 37 Prozent durch öffentliche Mittel insbesondere der KfW refinanziert. Deshalb stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 390,9 Millionen auf 450,8 Millionen Euro an. 

Die Zahl der geförderten Kreditprojekte lag am 31.12.2010 bei 13.700, eine Zunahme um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die UmweltBank unterstützt eine Reihe von ökologischen Pilotprojekten: So wurde der Prototyp eines innovativen Kleinwasserkraftwerks in Thüringen finanziert, das insbesondere für bisher nicht genutzte Wehranlagen an kleinen Flüssen geeignet ist. In Brandenburg fördert die UmweltBank die energetische Sanierung eines kompletten Dorfes. Die Gebäude gehörten früher zu einem Gutsbetrieb am Ortsrand von Berlin und wurden 2010 von einer Wohnungsbaugenossenschaft erworben. Ebenso hat die UmweltBank die Errichtung eines Solarparks am Standort eines ehemaligen Braunkohlekraftwerks in Sachsen mit einem Kredit gefördert. 

Die CO2-Einsparung aus allen geförderten und finanzierten Kreditprojekten zusammen stieg 2010 erneut an und betrug rund 1,83 Millionen Tonnen. Umgerechnet auf eine Aktie entspricht dies 330 Kilogramm CO2 (Vorjahr: 316 Kilogramm), heißt es in der Pressemeldung. Die CO2-Bilanz verbesserte sich 2010 zusätzlich durch den Wechsel der UmweltBank zu einem Ökostromanbieter. 

Das Bestreben der UmweltBank um ein gleichgewichtiges Wachstum von Aktiv- und Passivseite zeige sich bei den Kundeneinlagen, die 2010 parallel zum Kreditwachstum um 181,7 Millionen Euro zulegten und sich um 18,2 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro (Vorjahr: 998 Millionen Euro) erhöhten, so die UmweltBank. Die Kundenzahl stieg demnach im abgelaufenen Jahr um netto 6.682 von 79.434 Ende 2009 auf 86.116 zum 31.12.2010. 

Das Wachstum der grünen Förderbank und günstige Refinanzierungsbedingungen führten zu einer Erhöhung des Zins- und Finanzergebnisses um 36,7 Prozent auf 29,7 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss stieg aufgrund des im Vergleich zu 2009 lebhafteren Wertpapiergeschäftes um 21,6 Prozent auf 7,8 Millionen Euro. Die Personalaufwendungen erhöhten sich um 15,1 Prozent auf 4,9 Millionen Euro, die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen sanken leicht auf 4,9 Millionen Euro. Nach Abzug der Steuern und Zuweisungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken weist die UmweltBank einen Jahresüberschuss von 10,0 Millionen Euro aus (plus 24,8 Prozent). Vorstand und Aufsichtsrat schlagen die Ausschüttung einer Dividende von 0,98 Euro je Aktie vor (2009: 0,72 Euro), ein Plus von 36,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Die Aussichten für Bank und Umwelt sind Unternehmensangaben zufolge ausgezeichnet: Bereits Ende Februar habe das Geschäftsvolumen die Grenze von 2 Milliarden Euro überschritten. Die UmweltBank sei auf ein weiteres kontinuierliches Wachstum vorbereitet und plane vor dem Hintergrund der Basel-III-Anforderungen, ihre Eigenkapitalbasis durch die Emission eines hybriden Genussscheins weiter zu stärken. „Der Trend zu nachhaltigen Geldanlagen hält weiter an. Wir planen für 2011 auch weitere Genussscheinemissionen aus den Bereichen Wind und Solar und erwarten aufgrund der politischen Rahmenbedingungen eine unverändert rege Nachfrage im Kreditsektor“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Horst P. Popp. 

Quelle: UmweltBank AG

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