Artikel vom 15.11.2010, Druckdatum 19.04.2024

Roth & Rau AG: Einmalfaktoren belasten Q3-EBIT

Die Roth & Rau AG (Hohenstein-Ernstthal) bestätigt mit der Vorlage des Quartalsberichtes die vorläufig gemeldeten Kennzahlen. Demnach konnte der Umsatz allein im dritten Quartal um 65,8 Prozent von 42,469 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 70,414 Millionen Euro gesteigert werden. Unternehmensangaben zufolge sind vor allem Einmalfaktoren für ein signifikant belastetes Q3-EBIT verantwortlich.

Für den Neunmonatszeitraum ergibt sich demnach ein Wachstum um 18,6 Prozent auf 189,238 Millionen Euro (2009: 159.514 Euro), heißt es in einer Pressemitteilung. Der Auslandsanteil erhöhte sich von 81,8 auf 92,9 Prozent, wobei mit 79,2 Prozent der größte Anteil der Umsätze erneut auf Asien entfiel.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beläuft sich Unternehmensangaben zufolge nach neun Monaten auf 3,004 Millionen Euro (2009: 13,127 Millionen Euro), was einer EBIT-Marge von 1,6 Prozent (2009: 8,2 Prozent) entspricht. Das Konzernergebnis beträgt nach neun Monaten 2,776 Millionen Euro (2009: 10,571 Millionen Euro), woraus sich ein Ergebnis je Aktie von 0,18 Euro errechnet (2009: 0,77 Euro) ergibt. 

Die Gründe für diese Entwicklung sieht das Unternehmen schwerpunktmäßig im voraussichtlichen Ausfall eines Turnkey-Projektes in Indien, für das im dritten Quartal bereits teilrealisierte Umsätze in den eigenen Bestand umgebucht und wertberichtigt werden mussten. Weitere Belastungen  hätten sich durch Projektverzögerungen bei der Abwicklung zweier Turnkey-Projekte in Spanien und entsprechende Wertberichtungen kurzfristiger Vermögenswerte ergeben, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Diese Einmalfaktoren hätten das EBIT nach neun Monaten signifikant belastet. Der operative Cash Flow verbesserte sich nach neun Monaten hingegen deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum und stieg von -1,361 Millionen Euro auf 19,621 Millionen Euro.

Die kräftige Belebung der Branchenkonjunktur in der Solarindustrie verstärkte sich im dritten Quartal und führte Unternehmensangaben zufolge zu einem weiteren starken Auftragsanstieg. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erreichte der Auftragseingang demnach mit 392,068 Millionen Euro nach 83,453 Millionen Euro neue Rekordwerten.

„Wir sind mit unseren aktuellen Ertragskennzahlen natürlich auch äußerst unzufrieden. Bei einer näheren Betrachtung unseres Auftragsbestandes zeigt sich aber einerseits, dass sich die Auftragslage weiter zu unserem Equipment-Geschäft verschiebt. Der Verkauf der ersten auf der Hetero-Junction-Technologie basierenden Massenproduktionsanlage im September bestätigt darüber hinaus unsere auf die Produktion von höher effizienten Solarzellen ausgerichtete Entwicklungsstrategie. Hier sehen wir weiter eine starke Nachfrage und ein großes Wachstumspotential in den kommenden Jahren", erklärt Dr. Dietmar Roth, Vorstandsvorsitzender der Roth & Rau AG. „Diese beiden Entwicklungen werden dann auch unsere Margen im operativen Geschäft ab 2011 deutlich verbessern.“

Für das Geschäftsjahr 2010 geht die Roth & Rau AG von einer anhaltend starken Umsatzentwicklung mit Erlösen von rund 285 Millionen Euro aus. Das EBIT wird aufgrund der beschriebenen Faktoren zwischen 9 und 9,5 Millionen Euro liegen. „Mit Blick auf die weiter anhaltend dynamische Umsatzentwicklung in 2011 liegt unser Fokus nun ganz darauf, auch das EBIT im kommenden Jahr wieder zu steigern. Durch den Wegfall der Einmaleffekte, die Änderungen im Umsatzmix, die Erhöhung der Margen im Turnkey-Geschäft und ein Programm zur Kosten- und Strukturoptimierung werden wir im kommenden Jahr zu einer substanziell und nachhaltig verbesserten Ertragssituation zurückkehren", sagt Finanzvorstand Carsten Bovenschen.

Quelle: Roth & Rau AG 

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