Artikel vom 14.08.2008, Druckdatum 27.07.2024

Sunways AG: Konzernumsatz im zweiten Quartal gesteigert

Das Fotovoltaik Unternehmen Sunways AG (Konstanz) schloss das zweite Quartal 2008 mit einem im Vergleich zum Vorjahresquartal um über sechs Prozent gesteigerten Konzernumsatz von rund 65 Millionen Euro ab. Im gesamten ersten Halbjahr 2008 erzielte die Sunways AG verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ein Umsatzwachstum von 30 Prozent auf 115,8 Millionen Euro. Wesentlicher Einflussfaktor für die diesjährige Ergebnissituation der Sunways AG bleibe die Rohstoffversorgung, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Das weiterhin durch hohe Materialkosten belastete Konzern-EBIT verdoppelte sich von 0,6 Millionen Euro im zweiten Quartal 2007 auf 1,2 Millionen Euro im zweiten Quartal 2008; der Konzernüberschuss versechsfachte sich in diesem Zeitraum auf 0,6 Millionen Euro, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Aufgrund weiter gestiegener Rohmaterialkosten blieb das Halbjahres-EBIT mit einem Wert von 1,6 Millionen Euro auf gleichem Niveau wie im Vorjahreshalbjahr. Das Ergebnis je Aktie per Ende Juni betrug 0,06 Euro.

Der Quartalsumsatz im Segment Solarzellen sank um 17 Prozent auf 20,2 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr stieg er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 40,1 Millionen Euro leicht an. Dabei verdoppelte sich der im Ausland erwirtschaftete Umsatzanteil auf nahezu 31 Prozent (erstes Halbjahr 2007: 17 Prozent). Das EBIT des zweiten Quartals 2008 sank aufgrund der gestiegenen Materialaufwendungen und des geringeren Umsatzvolumens von 0 Millionen Euro (zweites Quartal 2007) auf -0,7 Millionen Euro.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Solarsysteme und -projekte stieg im zweiten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 44,7 Millionen Euro; der Auslandsanteil verdoppelte sich auf rund 17 Prozent. Das Segment-EBIT wuchs ebenfalls deutlich von 0,6 Millionen Euro im zweiten Quartal 2007 auf 1,9 Millionen Euro im Berichtszeitraum an.

Im ersten Halbjahr 2008 stieg der Umsatz im Geschäftsfeld Solarsysteme und -projekte verglichen mit den ersten sechs Monaten 2007 um 50 Prozent auf 75,7 Millionen Euro. Im Ausland vervierfachte sich der Umsatz verglichen mit dem ersten Halbjahr 2007. Das Vorsteuerergebnis nahm deutlich um 3,1 Millionen Euro auf 3,2 Millionen Euro zu.

Wesentlicher Einflussfaktor für die Ergebnissituation der Sunways AG bleibt eigenen Angaben zufolge die Rohstoffversorgung. Sunways hatte im September 2007 ein strategisches Abkommen zur Rohstoffversorgung mit dem chinesischen Waferhersteller, LDK Solar Co., Ltd., abgeschlossen. Der Zehnjahresvertrag sieht die Lieferung multikristalliner Siliziumwafer in einem Gesamtvolumen von 1.000 Megawatt an die Sunways AG vor. Aufgrund der Komplexität und Größe der Produktionsanlage kam es nach Unternehmensangaben im Juni und Juli vor allem im Bereich der Infrastruktur und Medienversorgung zeitweise zu lieferantenseitigen und witterungsbedingten Verzögerungen im Projektablauf. Für die zweite Jahreshälfte 2008 rechnet Sunways daher aus aktueller Sicht mit einer zunächst noch angespannten Rohstoffversorgung.

Erste Waferlieferungen aus dem Kooperationsvertrag mit LDK Solar können für Ende 2008 / Anfang 2009 erwartet werden. „Der Bau der Produktionsanlage kommt insgesamt gut voran. Unserer Einschätzung nach werden die Reaktoren zu Beginn des vierten Quartals 2008 eingefahren“, sagte Roland Burkhardt, Vorstandsvorsitzender der Sunways AG, nach einem Besuch am Anlagenstandort in China. „In enger Kooperation mit unserem Partner LDK arbeiten unsere Spezialisten mit Hochdruck an der I nstallation und Inbetriebsetzung der Anlage “ Burkhardt betonte: „Nach derzeitigem Projektstatus steht einer erwartungsgemäßen Waferversorgung ab 2009 nichts im Wege.“

Vor dem Hintergrund der sich voraussichtlich ab 2009 deutlich entspannenden Rohstoffversorgungssituation der Sunways AG und dem bis Ende 2008 gesteigerten Zellproduktionsvolumen am Standort Arnstadt hat die Sunways AG einen zusätzlichen Prepayment-Vertrag mit Solarday S.p.a., Mezzago, Italien, geschlossen. Der Vertrag hat ein Gesamtvolumen von 19 Megawatt multikristalliner Solarzellen im Format 156 mal 156 Millimeter. Erste Lieferungen an den italienischen Modulhersteller werden bereits im weiteren Verlauf des Jahres 2008 erfolgen. Die Liefermengen werden über den Vertragszeitraum bis 2010 entsprechend der erwarteten weiter steigenden Produktionskapazitäten der Sunways AG stufenweise angehoben. Über die Höhe des Prepayments haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Bereits im Juni 2008 hatte Sunways mit der Solarwatt AG, Dresden, einen Prepayment-Vertrag über insgesamt 160 Megawatt Solarzellen geschlossen. Michael Wilhelm, Finanzvorstand der Sunways AG: „Die Verträge mit Solarwatt und Solarday sind Maßnahmen, um den Absatz unserer ab 2009 mehr als verdreifachten Zellproduktionskapazität in Arnstadt zu sichern.“

Sunways baut derzeit seine Solarzellenfabrik in Arnstadt von 30 auf 100 Megawatt Produktionsleistung aus und wird ab Jahresende 2008 an den Standorten Arnstadt und Konstanz über eine Gesamtkapazität von 116 Megawatt verfügen. Neben der Produktion und dem Vertrieb ihrer mono- und multikristallinen Solarzellen will Sunways die ab kommendem Jahr zusätzlich verfügbaren Zellmengen ebenso nutzen, um das Systemgeschäft im In- und Ausland deutlich voran zu treiben.

Zum 30. Juni 2008 beschäftigte Sunways 307 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 240). Der Personalaufbau resultiert nach Angaben des Unternehmens aus dem laufenden Ausbau der Sunways Production GmbH, Arnstadt, und der Forcierung der Vertriebsaktivitäten, unter anderem durch den Aufbau zweier Vertriebsbüros in Italien und Frankreich.

Die Sunways AG erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein fortgesetztes Unternehmenswachstum innerhalb der sich deutlich positiv entwickelnden nationalen und internationalen Fotovoltaikmärkte. Das Ergebnis wird durch die unverändert angespannte Rohstoffversorgungssituation insbesondere im Zellsegment 2008 noch belastet bleiben. Ab 2009 erwartet Sunways aufgrund der Versorgung aus dem Langzeitvertrag mit LDK Solar eine deutlich sinkende Materialaufwandsquote und eine nachhaltig gestärkte Kosten- und Wettbewerbsposition innerhalb des Solarmarktes.

Quelle: Sunways AG
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