Artikel vom 27.03.2008, Druckdatum 16.05.2024

Wettbewerb Spitzencluster: „Solarvalley Mitteldeutschland“ in entscheidender Runde

Der Forschungsantrag „Solarvalley Mitteldeutschland“, in dem 25 Solarfirmen und 12 Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kooperieren, ist im Spitzencluster-Wettbewerb der Bundesregierung in die entscheidende Runde gelangt. Von den jetzt verbliebenen 12 Anträgen werden sich letztlich maximal fünf zirka 200 Millionen Euro an Fördermitteln teilen können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) begründet seine Auswahl mit dem überdurchschnittlich hohen Entwicklungspotenzial in einem richtungsweisenden Zukunftsmarkt der Fotovoltaik und der bereits vorhanden Clusterung in Mitteldeutschland.

Der Antrag „Solarvalley Mitteldeutschland“ ist einer von 12 Anträgen, die aus insgesamt 38 von einer unabhängigen Jury für die zweite Runde des Wettbewerbs ausgewählt wurden. Die Entscheidung, welche fünf letztlich gefördert werden, fällt voraussichtlich im September. Insgesamt stehen für die fünf Finalisten zirka 200 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. 

In dem Vorhaben kooperieren 25 Solarfirmen und 12 Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre beim deutschen Endverbraucher Solarstrom zu gleichen Preisen wie konventionellen Strom anzubieten, heißt es in einer Pressemitteilung. Dazu habe die Branche ihre Kräfte gebündelt und das ehrgeizige Projekt so erfolgreich in die zweite Wettbewerbsrunde geführt. 

„Wir sind sehr erfreut über den Entscheid. Er unterstreicht, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir hoffen, dass wir uns damit auch in der nächsten Auswahlrunde durchsetzten können. Es wäre das richtige Signal, um den internationalen Vorsprung der deutschen Fotovoltaik Industrie weiter auszubauen“, sagt Dr. Hubert Aulich, Cluster-Sprecher und Vorstand der PV Crystalox Solar AG in Erfurt und Bitterfeld. 

Im Cluster „Solarvalley Mitteldeutschland“ konzentrieren sich die regionalen Aktivitäten innerhalb der Solarbranche: Hier sind alle Fotovoltaikfirmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Rohstoff Silizium bis zum integrierten Fotovoltaik System mit eigenen Forschungsvorhaben eingebunden. Allein im Jahr 2006 wurden 16 Prozent aller weltweit produzierten Solarzellen in der Region Mitteldeutschland gefertigt. Dies macht 80 Prozent der deutschen Produktion aus. In der Branche, die jährlich mit bis zu 50 Prozent wächst, sind bereits jetzt mehrere tausend Menschen in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen beschäftigt. 

Das endgültige Ergebnis des Wettbewerbs um die Clusterförderung der Bundesregierung wird im September 2008 erwartet. Das Bundesforschungsministerium will mit dem Spitzenclusterwettbewerb Kooperationen aus Wissenschaft und Wirtschaft fördern und so Netzwerken Wettbewerbsvorteile verschaffen. Hierzu wurden gemeinsame Strategien formuliert, die an den Stärken der regionalen Branchen ansetzen und ungenutzte Entwicklungspotenziale ausschöpfen. Vorgesehen sind drei Wettbewerbsrunden in einem zeitlichen Abstand von etwa ein bis anderthalb Jahren. 

Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
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