Artikel vom 14.11.2007, Druckdatum 18.04.2024

Solar Millennium-Tochter realisiert erstes Parabolrinnen-Kraftwerk Ägyptens

Eine Technologietochter der Solar Millennium AG (Erlangen), einem global tätigen Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien mit dem Schwerpunkt auf solarthermischen Kraftwerken, erhält den Auftrag zur Auslegung und Lieferung des Solarfeldes eines Hybrid-Kraftwerks in Ägypten. Zusammen mit einem großen ägyptischen Generalunternehmer und im Auftrag der für erneuerbare Energien verantwortlichen ägyptischen Behörde NREA wird die Flagsol GmbH das Solarfeld – bestehend aus Parabolrinnen mit einer Spiegelfläche von rund 130.000 Quadratmetern – realisieren.

Flagsol legt das Solarfeld aus und liefert die Steuerung. Außerdem ist das international tätige Technologieunternehmen für die Lieferung wichtiger Schlüsselkomponenten, insbesondere der Parabolspiegel und Absorberrohre, verantwortlich. Die Gesamtkosten des Hybrid-Kraftwerks, das zuvor international ausgeschrieben wurde, belaufen sich nach Angaben der Solar Millennium AG auf über 250 Millionen Euro, wovon rund 30 Prozent auf die Realisierung des Solarfeldes entfallen.

Aufgrund des Vorbildcharakters des Projektes gewährt die Global Environment Facility (GEF) einen Zuschuss für das Solarfeld in Höhe von 50 Millionen US-Dollar. Die Bauzeit beträgt 30 Monate. Im Anschluss daran werden Flagsol und der Generalunternehmer Orascom Construction Industries zwei Jahre den Betrieb der Anlage übernehmen, bevor das Kraftwerk endgültig an den Eigentümer übergeben wird.

Das Hybridkraftwerk mit einer Gesamtleistung von 150 MW verwendet zur Energieerzeugung sowohl Erdgas als auch Solarenergie Das Solarfeld besteht aus Parabolrinnen mit einer Spiegelfläche von rund 130.000 Quadratmetern. Der Bau des Kraftwerks in Kuraymat, zirka 95 Kilometer südlich von Kairo, am östlichen Ufer des Nils, soll in Kürze beginnen. Der Standort ist mit einer jährlichen Direktnormalstrahlung von über 2.400 Kilowattstunden pro Quadratmeter bestens für die Nutzung mit solarthermischen Kraftwerken geeignet. Das Hybridkraftwerk kann rund um die Uhr betrieben werden.

„Mit dem Auftrag für das Hybrid-Kraftwerk realisiert der Solar Millennium Konzern erstmals auch ein Projekt in Nordafrika. Die Potenziale für solarthermische Kraftwerke in dieser Region sind so groß, dass mit einem sehr geringen Anteil der Wüstenfläche nicht nur der wachsende Strombedarf der nordafrikanischen Länder abgedeckt, sondern zukünftig auch günstig Solarstrom nach Mitteleuropa geliefert werden kann,“ erklärt Christian Beltle, Vorstandsvorsitzender von Solar Millennium.

„Der Auftrag ist ein wichtiger Erfolg für Flagsol, weil wir bei diesem Projekt nicht nur eine internationale Ausschreibung gewonnen, sondern auch unseren Anteil an der Wertschöpfung gegenüber unseren ersten Projekten deutlich ausgeweitet haben,“ ergänzt Dr. Thomas Thaufelder, Geschäftsführer von Flagsol. Die Technologietochter von Solar Millennium hat bereits die Solarfelder der ersten europäischen Parabolrinnen-Kraftwerke Andasol 1 und Andasol 2 in Südspanien ausgelegt. 

Solarthermische Kraftwerke erzeugen aus der Wärmeenergie der aufgefangenen Sonnenstrahlung Strom Bei einem Parabolrinnen-Kraftwerk bündeln rinnenförmige Spiegel die einfallenden Strahlen auf ein Rohr in der Brennlinie des Kollektors. Durch ihre Absorption wird im Rohr eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt, die im Kraftwerksblock mittels Wärmetauscher Dampf erzeugt. Wie bei konventionellen Kraftwerken wird der Dampf in einer Turbine zur Stromgewinnung genutzt. Bei Integration eines thermischen Speichers kann der Strom planbar bereitgestellt werden. Die Solarkraftwerke können dann auch nach Sonnenuntergang Strom erzeugen.

Quelle: Solar Millennium AG
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