Artikel vom 03.09.2007, Druckdatum 08.05.2024

Die deutsche Solarwirtschaft ist weiter auf der Überholspur

International öffnen sich neue Märkte für Fotovoltaikprodukte. Der Europäische Dachverband der Fotovoltaikindustrie EPIA erwartet eine Verdopplung des Weltmarktes innerhalb der nächsten drei Jahre. Für 2010 rechnet EPIA mit einem Weltmarkt von 5,6 Gigawatt. Ein jährliches globales Marktwachstums von 20 Prozent sieht die Schweizer Bank Sarasin voraus. Wichtige Exportländer für Deutschland liegen in Südeuropa und in Nordamerika.

Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft: „Solarenergie entwickelt sich zum globalen Gigatrend des 21. Jahrhunderts. Bis Mitte dieses Jahrhunderts kann ein Drittel des weltweiten Energiebedarfs aus Solarenergie gedeckt werden. Das sind gute Langfristperspektiven und ausgezeichnete Exportaussichten für die deutsche Solarindustrie.“ Nach Ansicht der Unternehmensberatung Roland Berger entwickelt sich Solartechnik zu einer Leitindustrie, die zusammen mit anderen Erneuerbaren Energien von Umsatz und positiven Beschäftigungseffekten her langfristig klassische Industriebranchen wie den Fahrzeugbau überflügeln kann. 

Nach aktuellen Erhebungen des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) wuchs die Solarzellenproduktion in Deutschland im ersten Halbjahr 2007 um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die deutschen Solarzellen Produzenten stellten von Januar bis Juni dieses Jahres Zellen mit einer Gesamtleistung von rund 300 Megawatt her. Bereits jede vierte weltweit installierte Solarzelle stamme damit aus deutscher Fertigung.

Um weiter eine dominierende Rolle am Weltmarkt zu spielen, setzt die deutsche Solarwirtschaft auf Expansion: Fünfzehn neue Solarfabriken werden bis 2008 am Standort Deutschland entstehen. Zusammen mit dem Ausbau bestehender Fabriken bedeutet das ein Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro. Die Expansionsgeschwindigkeit, intensive Forschungsaktivitäten und eine enge Zusammenarbeit mit dem solartechnisch führenden deutschen Maschinen- und Anlagenbau tragen dazu bei, den deutschen Technologievorsprung am Weltmarkt gegenüber der Konkurrenz aus Fernost zu sichern. 

Allein in diesem Jahr investiert die Fotovoltaik Industrie rund 100 Millionen Euro in Forschung & Entwicklung. Bereits heute werden rund 40 Prozent der deutschen Solarzellen exportiert. Mittelfristig werden diese Raten wie im Maschinenbau und bei der Windkraft auf über 70 Prozent anwachsen, so die Erwartungen deutscher Solarunternehmer.

Ermöglicht wird das dynamische Wachstum der deutschen Fotovoltaik Industrie und der Ausbau des Technologievorsprungs durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es sichert Betreibern von Fotovoltaikanlagen eine kostendeckende und vorrangige Abnahme von Solarstrom durch die Netzbetreiber. „Das EEG hat Deutschland in den letzten drei Jahren zu einem „Solar Valley“ gemacht“, so Körnig. „Bei Beibehaltung eines verlässlichen Gesetzesrahmens wird Solarstrom vom eigenen Dach in zehn Jahren günstiger sein als konventioneller Strom aus der Steckdose.“

Vom 3. bis 7. September ist Mailand der Laufsteg für aktuelle Produktneuheiten der Fotovoltaik Zum größten Kongress der Fotovoltaikbranche, der „European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition“ werden über 3.000 Entscheidungsträger aus Forschung, Industrie und Politik erwartet.

Quelle: BSW Solar
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