Artikel vom 19.07.2007, Druckdatum 29.03.2024

Das „Solartaxi“ unterwegs

„Das kleine blaue Sonnenmobil erregt Aufsehen: Wo Louis Palmer auch aufkreuzt, steht er im Mittelpunkt des Interesses“, schreibt SPIEGEL ONLINE im aktuellen Solartaxi-Reisebericht. Der Schweizer Solarpionier hat mit seiner blauen „Spitzmaus“, wie er das in den Farben des Sponsors Q-Cells gehaltene Solarfahrzeug manchmal nennt, mittlerweile über Berlin, Dresden und Prag bei der UNO in Wien Station gemacht. Als einzigen Begleiter über die gesamte Strecke hat er übrigens Thomas Gottschalk dabei. Der Berliner Student wird während der Reise seine Diplomarbeit über zukünftige Mobilität mit Schwerpunkt auf solarem Antrieb schreiben.

Vom Brandenburger Tor zum Alexanderplatz, zur goldenen Else, zum Reichstag und weiter zum Potsdamer Platz, gings für Louis Palmer kreuz und quer durch die deutsche Hauptstadt. „Louis Palmer übernimmt durch die geplante Weltumrundung mit seinem Solartaxi eine wichtige Botschafterfunktion: Er zeigt auf, dass es sinnvolle Alternativen zu dem in den Industrienationen vorherrschenden Mobilitätsstil gibt“, so die Parlamentarische Staatssekretärin Astrid Klug. Kurzerhand fuhr die Parlamentarierin eine kleine Runde selbst mit dem Solartaxi und lotste Palmer so zur Schweizer Botschaft, wo die erste Pressekonferenz der Reise stattfand. Anschließend gings in Berlin weiter zur Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und abends zur Technischen Universität.

Begleitet von einem Kamerateam von „France 2“ machten sich Louis Palmer und seine Mitreisende am nächsten Morgen über Dresden auf nach Prag. In Prag wollte er zunächst zur Fakultät für Elektrotechnik, zur berühmten CVUT, verfranste sich aber total im Prager Stadtverkehr. In Tschechien lernte Palmer auch Innovatoren mit Pioniergeist und Fantasie kennen, die „aus Überzeugung ihren eigenen Weg gehen“, wie er notiert. Wie beispielsweise Jaromir, Dozent für Informatik an der Technischen Hochschule: Er hat auf dem Dach seines elektrisch betriebenen Peugeot ein großes Solarpaneel montiert. Bei Sonnenschein schenke ihm das Panel pro Tag zehn Kilometer, informiert er den staunenden Schweizer.

Auch in Wien wird zunächst der Schweizer Botschaft ein Besuch abgestattet, bevor das Solartaxi von Harald Egerer, Leiter des UNO-Umweltprogramms in Wien, herzlich empfangen wird. „Unglaublich – das solarbetriebene Auto ist nun Gast bei den Vereinten Nationen!“ schreibt Louis Palmer in seinem Solartaxi-Reisebericht begeistert. Nach einem Vortrag über die Vorteile der Solaren Mobilität nimmt er Einladungen zur UNO in Bahrain, Bangkok, Washington D.C. und New York mit. Das motiviert den Solarpionier ungemein und obwohl die nächste Station „nur“ Bratislava ist, gibt Palmer Gas, als ob er bereits Bahrain erreichen wollte.

Neben zahlreichen kurzfristigen Mitfahrerinnen und Mitfahrern hat Louis Palmer von Anfang an einen Begleiter, der zudem einen berühmten Namen trägt: Thomas Gottschalk. Der 25jährige Berliner und Fahrer des Begleitbusses studiert momentan Regenerative Energien an der FHTW-Berlin und wird der einzige Begleiter sein, der auf der gesamten Strecke dabei ist. Während des Projekts Solartaxi wird Gottschalk seine Diplomarbeit über zukünftige Mobilität mit Schwerpunkt auf solarem Antrieb schreiben.

Quelle: SPIEGEL ONLINE, Solartaxi
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