Artikel vom 24.01.2006, Druckdatum 01.11.2024

„Erneuerbare Energien werden zum wichtigsten Klimaschutzinstrument“

Dessen ist sich Milan Nitzschke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) in Berlin, sicher und er begrüßt deshalb die jüngst von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgestellte Studie zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland bis 2020. Sie besagt, dass der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien am gesamten Elektrizitätsmarkt ...

... bis dahin auf 25 Prozent steigen kann. Erneuerbare Energien werden damit im Jahr 2020 mehr als 110 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid vermeiden. Das ist etwa doppelt so viel wie heute.

Dazu kommt, dass laut Studie die erneuerbaren Energien im nächsten Jahrzehnt vielfach die Schwelle zur Wirtschaftlichkeit erreichen werden. Und das bei sehr konservativer Berechnung, wie der BEE mitteilt. Seiner Meinung nach wäre das Ergebnis zugunsten der erneuerbaren Energien noch weitaus positiver ausgefallen, wenn die Gutachter die Entwicklung an den Energiemärkten in den vergangenen zwei Jahren mitberücksichtigt hätten. Das Gutachten rechne beispielsweise mit einem Preis von weniger als 5 Cent pro Kilowattstunde konventionellem Kraftwerksstrom im Jahr 2020. Doch bereits heute läge der Preis bei 7 Cent je Kilowattstunde, sodass die Annahmen hinsichtlich der Entwicklung von Ökostrom bereits jetzt deutlich besser ausfallen müssten.

Aktuelle Berechnungen des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) gehen sogar davon aus, dass die gutachterliche Kostenprognose für Strom aus erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung der aktuellen Preisentwicklung nochmals um 20 bis 60 Prozent sinken würde. Auch die Universität Flensburg prognostiziert einer aktuellen Studie zufolge, dass sich erneuerbare Energien eher preisdämpfend als preissteigernd auf den Strommarkt auswirken.

Trotz der Kritik an manchen Berechnungsgrundlagen des Gutachtens ist der Geschäftsführer des BEE allerdings sicher, dass die Förderung der erneuerbaren Energien noch mehr Dividende bringen wird als heute schon und die Haushalte dadurch deutlich entlastet werden. Doch es geht eben nicht nur um den Preis. Der Ausbau erneuerbarer Energien bedeutet auch eine deutliche Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid, das bei der Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt wird. „Die erneuerbaren Energien werden damit zum wichtigsten Klimaschutzinstrument“, so Nitzschke. Recht hat er.

Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE)

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de


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